17.07.2025 · Nachricht aus Anwalt und Kanzlei · Verfahrensrecht
Immer wieder gibt es Streit darüber, ob ein Anwalt oder seine Familienangehörigen so schwer erkrankt sind, dass ein Termin verlegt wird. Der BFH stellt strenge Anforderungen bzw. eine Attestpflicht bei sehr kurzfristigen Erkrankungen, wenn es um die Betreuung des eigenen akut erkrankten Kindes geht (BFH 7.3.25, XI B 11/24, Abruf-Nr. 247406 ). Der Anwalt hat eine weitreichende Pflicht, Betreuungspersonen zu suchen.
> lesen
09.07.2025 · Fachbeitrag aus Anwalt und Kanzlei · Kanzleimarketing
Schon viele Anwälte und Kanzleimitarbeiter arbeiten routiniert mit KI-Werkzeugen wie ChatGPT oder Dall-E. Längst sind auch mächtige Tools entwickelt, mit denen Kanzleien kleine Videos produzieren, die in die Website oder Präsentationen eingebunden werden können. „Sora“ ist eine dieser sog. Text-zu-Video-Maschinen. Bereits simple Prompts führen zu filmreifen Ergebnissen, die sich vielseitig einsetzen lassen.
> lesen
07.07.2025 · Nachricht aus Anwalt und Kanzlei · Kanzleiorganisation
Wurden Fristen wegen technischer Probleme versäumt, sollten Sie als Grund nicht pauschal nur „Softwarefehler“ oder „Abstürze“ nennen. Elektronische Übermittlungen sind nicht gleich unmöglich, nur weil die Kanzleisoftware streikt. Anwälte können jederzeit auf die beA-Webanwendung ausweichen und müssen auch wissen, wie das funktioniert, sagt das LAG Baden-Württemberg (10.4.25, 2 Sa 8/25, Abruf-Nr. 247717 ).
> lesen
04.07.2025 · Nachricht aus Anwalt und Kanzlei · Kanzleiorganisation
Ein Anwalt darf sich auf Fristen- oder Erledigungsvermerke in der Handakte verlassen. Hat er sein Personal geschult und unmissverständlich angewiesen, Fristen stets zuerst im Kalender einzutragen, bevor Vermerke in der Akte erfolgen, ist er auf der sicheren Seite (so BGH AK 25, 19). Er ist dann nicht verantwortlich, wenn im Kalender versehentlich falsche Fristabläufe notiert und folglich auch die Aktenvermerke falsch sind (OVG Sachsen-Anhalt 28.1.25, 3 M 196/24, Abruf-Nr. 247887 ).
> lesen
30.06.2025 · Nachricht aus Anwalt und Kanzlei · Elektronischer Rechtsverkehr
Wer das Zustelldatum im eEB anzweifeln will, muss liefern. Das OLG Celle zeigt sich anwaltsfreundlich: Erklärt sich der Anwalt schlüssig und legt sein beA-Nachrichtenjournal offen, kann er das Gericht von abweichenden Zustellzeitpunkten überzeugen (31.1.25, 20 U 8/24, Abruf-Nr. 247890 ). Angesichts der grundsätzlich hohen Beweiswirkung des eEB muss der Anwalt vergleichsweise moderate Anforderungen erfüllen.
> lesen
15.08.2025 · Nachricht aus Versicherung und Recht kompakt · Kanzleiorganisation
Misslingt die elektronische Übermittlung, ist eine Ersatzeinreichung nach § 46g S. 3 ArbGG bzw. § 130d S. 2 ZPO zwingend. Zudem dürfen eidesstattliche Versicherungen nicht als einfache Anlagen übermittelt werden.
> lesen
29.10.2024 ·
Sonderausgaben aus AK Anwalt und Kanzlei · Downloads · Kanzleiorganisation
Ihre Kanzlei kann mittels Künstlicher Intelligenz (KI) schneller, produktiver und noch besser werden! Weil Sie sich nicht um lästige Routinen, sondern um Ihre Mandanten kümmern können. Die Sonderausgabe zeigt Ihnen, wie Sie mithilfe von KI schon heute Ihren Kanzleialltag optimieren, Workflows vereinfachen, verschlanken und automatisieren und sich fit für den KI-Einsatz in der Praxis machen – mit Promptingbeispielen und direkt umsetzbaren Tipps.
> lesen
22.10.2025 · Nachricht aus Anwalt und Kanzlei · Kanzleiorganisation
Ein Anwalt muss stets kontrollieren, ob der versendete Schriftsatz mit demjenigen übereinstimmt, den er zuvor korrigiert hat. Dies gilt auch, wenn der Anwalt beim gesamten Sendevorgang dabei ist (OLG Köln 12.6.25, 24 U 92/24, Abruf-Nr. 249955 ).
> lesen
17.10.2025 · Nachricht aus Anwalt und Kanzlei · Elektronischer Rechtsverkehr
Zum 1.1.26 sollte die elektronische Akte (E-Akte) flächendeckend das Papierzeitalter in der Justiz beenden. Die Digitalisierung läuft schleppend. Die Frist wurde daher noch einmal verlängert. Gerichte und Behörden können im Einzelfall bis zum 1.1.27 ihre Akten weiter auf Papier führen.
> lesen
10.10.2025 · Nachricht aus RVG professionell · Erledigungsgebühr
Einige Gerichte berücksichtigen auch die „Überzeugungsarbeit“ des Anwalts, wenn sich dadurch ein Verfahren erledigt; so nun auch das OVG NRW (17.6.25, 6 E 294/24, Abruf-Nr. 249398 ). Wer auf Mandanten einwirkt, sich zufriedenzugeben, verdient eine Erledigungsgebühr. Dies gilt auch, wenn der Rechtsstreit anteilig, aber noch nicht vollständig erledigt ist.
> lesen
08.10.2025 · Urteilsbesprechung aus Anwalt und Kanzlei · Fristenmanagement
Schwierige oder besondere Fristen dürfen Sie nicht delegieren (AK 23, 74). Dies gilt auch, wenn die Fristen nicht vom Kanzleipersonal, sondern von Diplomjuristen bearbeitet werden, sagt der VGH Baden-Württemberg.
> lesen
30.09.2025 · Nachricht aus RVG professionell · Freiwillige Gerichtsbarkeit
Muss in FGG-Verfahren die unterlegene Partei auch die außergerichtlichen Kosten tragen, wenn dies nicht klar im Beschluss steht? Nein, denn § 80 S. 2 FamFG verweist nicht auf § 91 Abs. 2 S. 1 ZPO, nach dem die Anwaltsgebühren und Auslagen in allen Prozessen zu erstatten sind. Stattdessen sieht § 81 Abs. 1 S. 1 FamFG eine flexible Kostenverteilung nach billigem Ermessen vor (OLG Thüringen 27.6.25, 3 WF 178/25, Abruf-Nr. 249396 ).
> lesen
29.09.2025 · Nachricht aus Anwalt und Kanzlei · Kanzleiorganisation
Gerichtliche Eingangsbestätigungen sind vom Anwalt oder seinem Personal genau zu prüfen. Gerichte können einer Kanzlei aber nicht vorschreiben, wie schnell sie dies tun muss. Der BGH setzt ein Stoppschild in Sachen Sorgfaltspflichten und sagt: Wer eine Stunde vor Fristablauf den Schriftsatz verschickt, muss nicht umgehend die automatische Eingangsbestätigung des Gerichts prüfen (BGH 24.4.25, III ZB 12/24, Abruf-Nr. 248030 ).
> lesen
26.09.2025 · Nachricht aus Vollstreckung effektiv · Vollstreckungsklausel
Wird aus einem Umgangstitel vollstreckt, muss sich nicht allein der Gläubiger um die Vollstreckungsklausel kümmern, so das OLG Karlsruhe (24.7.25, 5 WF 49/25, Abruf-Nr. 249948 ). Die Klausel ist zwar entbehrlich, wenn die Vollstreckung durch das Gericht erfolgt, das auch den Titel erlassen hat. Gläubiger müssen aber aufmerksam sein, wenn es mit mehreren Gerichten unübersichtlich wird.
> lesen
26.09.2025 · Nachricht aus Vollstreckung effektiv · Familienrecht
Auch in familienrechtlichen Fällen kann ein Vollstreckungstitel schnell wirkungslos sein. Wiederholt machen Gläubiger den Fehler und verweisen auf Schriftstücke, anstatt präzise zu benennen, was der Schuldner tun soll. Soll der Schuldner sowohl Auskunft erteilen als auch Belege vorlegen, muss der Gläubiger gleich auf zwei zwingende Merkmale im Titel achten, so jüngst das OLG Hamburg (29.7.25, 7 WF 69/23, Abruf-Nr. 249949 ).
> lesen