Anleihe - Bessere Nachsteuerrenditen durch geringere Zinssätze

Die Zinssätze von Euroanleihen mit guter Schuldnerbonität befinden sich auf historischem Tiefstand. Ein 10-jähriges Papier wirft gerade einmal eine Rendite von 3 v.H. ab. Die Zinsen müssen dann auch noch als Kapitaleinnahme versteuert werden. Viele dieser Anleihen notieren deutlich über 100 v.H., so dass bis hin zum Fälligkeitstermin Verluste anfallen, die steuerlich irrelevant sind. Da kann es insbesondere bei Anlegern mit hoher Progression Sinn machen, auf niedrig verzinste Rentenwerte zu setzen, die unter ihrem Nennwert notieren. Hier unterliegen nur die geringen Ausschüttungen der Steuer, der Kursgewinn bleibt auf der Vermögensebene nicht steuerpflichtig. Dadurch ergibt sich eine verbesserte Nachsteuerrendite. Je höher der persönliche Steuersatz, um so günstiger ist der Erwerb niedrig verzinster Anleihen mit Kursen unter 100 v.H.

Die Auswirkungen sollen anhand von zwei Anleihen mit guter Bonität und Fälligkeit Mitte 2012 dargestellt werden.

Emittent der Anleihe	Bund	LBBW
WKN	113520	LBW5TA
Der Nominalzins beträgt	5 v.H.	2,05 v.H.
Die Anleihe notiert an der Börse zu	112,40 v.H.	94,75 v.H.
Rendite über die Laufzeit von 6,5 Jahren	2,94 v.H.	2,90 v.H.
Anleger investiert einen Betrag von	100.000 EUR	100.000 EUR
Dafür erhält er einen Nominalwert von	88.968 EUR	105.541 EUR
Zinsertrag pro Jahr	4.448 EUR	2.164 EUR
Ergibt Zinsen über die Laufzeit	28.915 EUR	14.063 EUR
Steuerbetrag (Satz des Anlegers 40 v.H.)	-11.566 EUR	-5.625 EUR
Nettoertrag aus Zinsen insgesamt	17.349 EUR	8.438 EUR
Kursveränderungen bis zur Fälligkeit	-11.032 EUR	5.541 EUR
Nettoertrag nach Steuern	6.317 EUR	13.979 EUR