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  • Genussscheine - Hohe Risiken im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen

    Die unter dem Begriff Genüsse bekannten Wertpapiere waren lange Zeit für viele Privatanleger eine attraktive Alternative zu Anleihen. Denn sie bieten generell eine bessere Rendite und können steuerlich günstig verwendet werden, indem die Papiere kurz vor der Ausschüttung und außerhalb der Spekulationsfrist verkauft werden. Genussscheine gehören eher zu den festverzinsliche Wertpapieren und beinhalten den Anspruch auf einen Anteil am Reingewinn und die Rückzahlung des Kapitals.  

     

    Bei den Vorzügen bleibt meist außer Betracht, dass bei Verlusten eine Minderung des Kapitalrückzahlungsanspruchs entsteht und die Ausschüttung entfallen kann. Diese Bedingungen sind allerdings bereits vorab festgelegt und daher bekannt. Viele Sparer nehmen von diesen Konditionen aber kaum Notiz. Beispielsweise gehen andere Gläubiger des Unternehmens im Konkursfalle den Genussscheininhabern vor. Ein Risiko für Anleger besteht neben den üblichen Marktrisiken somit in der Nachrangigkeit. Geht der Emittent in die Insolvenz oder Liquidation, erfolgt eine Rückzahlung des Kapitals erst, wenn die Ansprüche der übrigen Gläubiger erfüllt worden sind.  

     

    Bislang gingen die Investitionen in Genüsse zumeist positiv aus. Doch das Beispiel der Allgemeinen Hypothekenbank Reinboden (AHBR) führt die Risiken drastisch vor Augen. Bei den ausgegeben Scheinen verringert sich der Rückzahlungsanspruch je nach Emissionsbedingung um 61 bis 70 v.H., hinzu kommen ausfallende Zinszahlungen für 2005 und vermutlich auch 2006. Besitzer der Papiere haben die Schieflage bereits am Kursverfall bemerkt. Die Notierungen sind innerhalb kurzer Zeit von 90 auf 30 v.H. eingebrochen. Damit verdeutlicht sich das Risiko von Genussscheinen sehr drastisch. Besser sieht es bei den von der AHBR ausgegeben Pfandbriefen aus. Die bringen zwar in der Regel nur magere Zinserträge, sind aber grundsolide. So auch in diesem Fall, da hier die Kapitaldeckung über Immobilienwerte abgesichert wird. Somit hat sich die Risikoabsicherung zu Lasten der Rendite gelohnt.  

    Quelle: Ausgabe 08 / 2006 | Seite 589 | ID 113906

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