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  • · Nachricht · Gerichtskosten

    Anwalt und Patentanwalt müssen keine Fahrgemeinschaft zum Gerichtstermin bilden

    | Anwalt und Patentanwalt müssen keine Fahrgemeinschaft zum Gerichtstermin bilden. So entschied es das OLG Frankfurt a. M. |

     

    Die Parteien führten eine sog. Kennzeichenstreitsache vor dem Landgericht Frankfurt a. M. Streitig war u.a. die Berechtigung der Beschwerdeführerin, Internet-Domains mit dem Bestandteil des Unternehmensnamens der Beschwerdegegnerin auf ihre Internetseiten umzuleiten. Die Beschwerdegegnerin hatte sowohl einen Rechtsanwalt als auch einen Patentanwalt zur Interessenwahrnehmung eingeschaltet. Beide gehörten derselben Sozietät in Leipzig an. Zum Verhandlungstermin vor dem Landgericht reisten der Patentanwalt im eigenen Auto und der Rechtsanwalt mit der Bahn an.

     

    Das Landgericht Frankfurt a. M. hatte die Beschwerdeführerin verurteilt, 65 Prozent der entstandenen Kosten des Rechtsstreits zu tragen. Die Kostenerstattungspflicht erstreckte sich gemäß dem Kostenfestsetzungsbeschluss sowohl auf die anteilige Erstattung der Bahn- als auch der Autokosten der Anwälte.

     

    Hiergegen richtet sich die Beschwerde der Beschwerdeführerin, die vor dem OLG Frankfurt a. M. keinen Erfolg hatte. Die Beschwerdeführerin müsse sowohl die Fahrtkosten des Patentanwalts als auch des Rechtsanwalts zum Gerichtstermin erstatten. Es bestehe „keine Verpflichtung zur gemeinsamen Anreise zur Kostenersparnis“. Bei den Rechts- und Patentanwaltskosten handele es sich um getrennte Posten. „Ein Anwalt ist nicht verpflichtet, einen Kollegen im eigenen Kraftfahrzeug zu befördern“, betont das OLG. Die Situation sei vergleichbar mit der Anreise von Anwalt und Mandant oder aber zwei Pflichtverteidigern in demselben Strafverfahren. Auch diese seien nicht verpflichtet, gemeinsam zum Termin zu reisen.

     

    Quelle | OLG Frankfurt a. M., Beschluss vom 29.11.2018, 6 W 91/18

    Quelle: ID 45680832