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  • · Psychologie

    Ärzte warnen vor psychischem Stress im Homoffice und geben sechs strategische Tipps

    Homeoffice und Kinderbetreuung nebenbei: In Zeiten der Coronakrise wird das für viele Arbeitnehmer zum Regelfall.
    Bild: © Marina Andrejchenko - stock.adobe.com

    | Die Infektionszahlen steigen wieder. Sofern möglich, setzen Unternehmen verstärkt auf Homeoffice. Doch nicht jeder ist wirklich froh, von zu Hause aus arbeiten zu müssen. Homeoffice kann die Psyche angreifen ‒ als Arbeitgeber sollte Sie daher Ihren Mitarbeitern Arbeits-Strategien vorschlagen, um den Arbeitsalltag von zu Hause aus meistern zu können. |

     

    Auf den ersten Blick scheint Homeoffice vor allem Vorteile mit sich zu bringen:

    • Es spart Zeit und Geld, weil Fahrzeiten/Pendeln entfallen, die Business-Kleidung bleibt im Schrank.
    • Teams besprechen sich über den PC.
    • Außerdem scheinen sich Familie und Beruf besser vereinbaren zu lassen.

     

     

    Die psychische Komponente

    Das Arbeiten von zu Hause birgt für manche auch Risiken und kann psychisch zusetzen. So können zum Beispiel Hausarbeit und Homeschooling die für den Job erforderliche Konzentration stören.

     

    Die Ärzte der Oberberg Kliniken verweisen auf Studien: Wenn über längere Zeit im Homeoffice gearbeitet wird, steigen die Risiken. Dazu zählen:

    • Erschöpfung,
    • Reizbarkeit,
    • Unruhezuständen oder
    • Ärger und Wutzustände.

    Burnout durch fehlende Trennung privat / dienstlich

    Wenn sich Arbeitszeit und private Zeit dauerhaft vermischen, sich beides nicht mehr klar trennen lässt, besteht sogar die Gefahr eines Burnouts.

     

    Denn im Arbeitsmodus steht das Gehirn permanent unter Stress, benötigte Ruhepausen fallen weg. „Wenn durch äußere Reize, wie die Homeoffice-Situation eine psychische und körperliche Anspannung hervorgerufen wird, reden wir von Stress. Wirkt Stress dauerhaft ein, kann er krank machen. Er begegnet uns vor allem am Arbeitsplatz; das Stichwort heißt Burnout-Syndrom, das unbehandelt häufig in eine Depression münden kann“, so Prof. Dr. Dr. Matthias J. Müller, CEO und medizinischer Geschäftsführer der Oberberg Gruppe.

     

    • Sechs Tipps zur Stressvermeidung
    • 1. Routinen schaffen
    • Routinen, wie regelmäßige Mahlzeiten oder Zubettgeh- und Aufstehzeiten, sind wichtig, da sie für psychische Stabilität sorgen. Sie sollten deshalb unbedingt etabliert und eingehalten werden.
    • 2. Arbeitszeiten klar festlegen
    • Selbstfürsorge sollte an oberster Stelle stehen. Arbeits- und Freizeit sollten deshalb klar voneinander abgegrenzt werden, was über definierte Arbeitszeiten erreicht werden kann.
    • 3. Pausen einbauen
    • Pausen sind kein Luxus, sondern notwendig, um dauerhaft Leistung erbringen zu können. Das gilt auch für die Arbeit im Homeoffice. Deshalb: Pausen fest einplanen, in dieser Zeit bewusst auf Anrufe und Emailverkehr verzichten und nicht erreichbar sein.
    • 4. Bewegen
    • Dass Bewegung wie Rad fahren oder joggen körperlichen Erkrankungen vorbeugen oder entgegenwirken kann, ist bekannt. Aber auch für die Psyche ist körperliche Aktivität gut und kann sich positiv auf Angsterkrankungen oder Depressionen auswirken.
    • 5. Vorsicht bei Alkohol
    • Alkohol lässt Ängste und Probleme schnell kleiner erscheinen. Dies täuscht allerdings, denn Probleme werden durch Alkohol nicht gelöst. Außerdem ist der Entspannungseffekt nur von kurzer Dauer. Zudem kann Alkoholkonsum bestehende psychische Erkrankungen verschlimmern und es besteht die Gefahr, eine Suchterkrankung zu entwickeln. Deshalb: Finger weg vom Alkohol!
    • 6.Entspannen lernen
    • Stressreduktions- und Entspannungsverfahren sind für stressbedingte Störungen und Angststörungen (Panikstörungen) ein zentraler Bestandteil der Psychotherapie. Bei der von Kabat-Zinn entwickelten „Achtsamkeitstherapie“ („Mindfulness Based Psychotherapy“) zum Beispiel geht es darum, achtsames Leben zu lernen, um eine stabile Mentalität zu entwickeln, die im Falle einer problematischen Lebenssituation - wie bei ernsthaften psychischen oder körperlichen Erkrankung oder zur Pandemiezeit - die Kraft der inneren Ressourcen zur Gefahrenabwehr und zur Bewältigung der Krise nutzt. Der große Wert von Entspannungsverfahren wie sie auch bei den Oberberg Kliniken eingesetzt werden, liegt darin, dass die Übungen in den Alltag übernommen werden können.
     

    Das Ziel ist, mit seelischer Kraft durch die Krise zu kommen. Je nach psychischer und physischer Belastung kann auch eine Therapie eine wirksame Option sein. Sie kann die Fähigkeit, sich zu entspannen, steigern und das Selbstvertrauen und die Selbstakzeptanz stärken. Außerdem kann sie Denk-, Gefühls-, und Handlungsmuster positiv beeinflussen und größere Gelassenheit verschaffen. Mit mehr Widerstandskraft, der sogenannten Resilienz, kann der herausfordernden Zeit besser begegnet werden.

     

    (JT / ots / Oberberg-Kliniken)

    Quelle: ID 46917623