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  • · Fachbeitrag · ABC der Abrechnung

    „I“ ‒ Insektenstich

    von Dr. med. Heiner Pasch, Kürten

    | Der 36-jährige, männliche Patient sucht unangemeldet seinen Hausarzt auf, nachdem er bei der Gartenarbeit von einer Biene in die linke Hand gestochen wurde. Die Hand war nach dem Stich innerhalb einer Stunde massiv angeschwollen, der Patient verspürte leichten Schwindel und hatte das Gefühl, schlechter Luft zu bekommen. Zudem hatte er heftigen Juckreiz und hat inzwischen auch Schmerzen in der Hand. Nach dem Stich hatte er Insektengel aufgetragen, das aber wohl schon lange abgelaufen war. Der Patient hatte als Kind häufige Migräneattacken, die aber nach der Pubertät nicht mehr aufgetreten waren. Ansonsten sind keine gravierenden Vorerkrankungen, keine bekannten chronischen Leiden, insbesondere keine bekannte Allergie bekannt. |

     

    Bild: Grafik: IWW Institut

    Untersuchung, Diagnose und weiteres Prozedere

    Klinisch zeigt sich eine deutliche Schwellung des linken Handrückens und der proximalen Fingeranteile mit einer punktuellen Rötung in Höhe des zweiten Grundgelenks. Ein Faustschluss ist nur erschwert möglich. Herz und Lunge sind unauffällig, insbesondere sind keine obstruktiven Veränderungen feststellbar. Der Blutdruck liegt bei 115/75 mmHg, der regelmäßige Puls ist rhythmisch und bei 92/Min. EKG und Lungenfunktionsprüfung sind ohne pathologischen Befund.

     

    Der Hausarzt vermutet aufgrund der aktuellen Vorgeschichte eine Bienengiftallergie, bestärkt durch die Migräne in der Anamnese. Er legt einen venösen Zugang, infundiert eine NaCl-Lösung und injiziert 250 mg Cortison i. v. Außerdem trägt er eine steroidhaltige Salbe auf die Hand auf. Nach 30 Minuten geht es dem Patienten deutlich besser. Der Schwindel ist nicht mehr vorhanden, die Schmerzen und der Juckreiz haben deutlich nachgelassen und auch die Schwellung der Hand ist rückläufig. Nach einer weiteren Stunde entlässt der Hausarzt den Patienten nach Hause, nachdem sich sein Zustand stabilisiert hatte. Er rezeptiert noch ein orales Steroid und ein Antiallergikum und empfiehlt ihm dringend eine Vorstellung bei einem Allergologen. Da die Wartezeiten dort bekannt sind, vereinbart er telefonisch einen Termin für den Patienten in drei Tagen.