Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 06.04.2009 | Investmenttipp des Monats

    Inflationsindexierte Anleihen

    von Dr. Nils Kottke, HSBC Trinkaus & Burkhardt, München

    Inflation war bis vor kurzem noch eine ernstzunehmende Bedrohung für jedes Stiftungsportfolio. Nun sind die Inflationsraten von knapp 3 % auf unter 1 % gesunken und man könnte meinen, zumindest an dieser Front sei Ruhe eingekehrt. Oder ist das etwa nur die Ruhe vor dem Sturm? Erwartet uns eine Phase niedriger Inflationsraten bis hin zur Deflation, vergleichbar der, die die japanische Ökonomie schon seit mehr als 10 Jahren in Atem hält? Oder ist aufgrund der umfangreichen Konjunkturprogramme weltweit mit einem drastischen Inflationsschock zu rechnen? Unklar ist, welches Szenario eintreten wird; fest steht allerdings, dass strategisch denkende Anleger auf beide Situationen gut vorbereitet sein müssen.  

    1. Inflationsschutz für Rentenanlagen

    Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie eine Stiftung sich gegen einen möglichen Inflationsschock absichern kann. Ist das Stiftungskapital überwiegend in Immobilien gebunden, ist das Vermögen zu einem bestimmten Grad gegen Inflation geschützt. Etwas anderes gilt hingegen für Stiftungen, deren Vermögen im Wesentlichen bzw. ausschließlich in konventionellen Rentenanlagen investiert ist. Ein Inflationsschutz ist hier in den meisten Fällen nicht gegeben.  

    2. Inflationsindexierte Anleihen

    Besteht bei einer Stiftung Angst vor einem Inflationsschock, sollte das Portfolio - zumindest in Teilen - dagegen abgesichert werden. Sogenannte inflationsindexierte Anleihen sind hierfür ein probates Mittel. Bei diesem Anlageinstrument handelt es sich meist um Staatsanleihen, die einen Inflationsschutz in sich tragen. Dieser ergibt sich daraus, dass in der Regel sowohl die Kuponzahlungen als auch der Rückzahlungsanspruch am Ende der Laufzeit an die Entwicklung eines Verbraucherpreisindexes angepasst werden. Steigt letzterer, d.h., nimmt die Inflationsrate zu, erhöhen sich Zinszahlung und Rückzahlungsanspruch im gleichen Ausmaß. Diesen Inflationsschutz erkauft man sich - und das ist der Nachteil der Anleihen - durch eine im Vergleich zu konventionellen Anleihen niedrigere Rendite.  

    3. Direktinvestments und Fonds

    Als Direktinvestments kommen z.B. von der Bundesrepublik Deutschland emittierte inflationsindexierte Anleihen infrage. Diese kombinieren die Vorteile der Sicherheit von deutschen Staatsanleihen mit einem zusätzlichen Inflationsschutz. Will man in ein Portfolio aus unterschiedlichen Anleihen investieren, ist dies über Exchange Traded Funds (ETFs) möglich, die die wichtigsten staatlichen und quasi-staatlichen inflationsgebundenen Anleihemärkte der Eurozone abbilden. Diese werden beispielsweise von den Fondsgesellschaften iShares, db x-trackers oder Lyxor angeboten.  

     

    Quelle: Ausgabe 04 / 2009 | Seite 80 | ID 125907