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  • · Fachbeitrag · Kanzleinachfolge

    Warum mittelständische Kanzleien das Thema Nachfolgeregelung systematisch planen sollten

    von Dr. Susanne Eckel, Gummersbach, www.grow-up.de

    | „An wen will ich die Kanzlei bzw. Anteile irgendwann mal übergeben?“ Diese Frage sollten Sie sich rechtzeitig stellen. In der Realität geschieht das jedoch zu selten: Das Thema wird meist auf die lange Bank geschoben. Vielleicht spielt die Gesundheit nicht mehr mit, die psychische Belastung wird zu groß, oder Sie möchten dem Beruf einen geringeren Stellenwert im Leben geben. Dann muss eine Lösung auf die Schnelle gefunden werden. Weil die selten ideal ausfällt, sollten Sie das Projekt Nachfolgeregelung daher besser frühzeitig und vor allem nachhaltig in Angriff nehmen. |

    1. Angebot und Nachfrage

    „Meine Kanzlei läuft blendend, die Arbeit macht mir Spaß, wieso soll ich mir jetzt schon Gedanken über mein Ausscheiden machen?“ Zahlreiche Inhaber übersehen jedoch, dass sich der Markt im Umbruch befindet. Laut der KfW ist der Anteil der über 55-jährigen Unternehmensinhaber von 20 Prozent im Jahr 2002 auf 36 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Die Zahl derer, die in wenigen Jahren ihre Anteile verkaufen oder einen Nachfolger suchen, wird exponentiell zunehmen. Potenzielle Nachfolge-Kandidaten können darum aus einem deutlich größeren Pool auswählen. Die betriebswirtschaftlichen Zahlen werden kritischer analysiert, auch Faktoren wie gute Erreichbarkeit der Geschäftsräume, Anbindung an den Nahverkehr, Bekanntheit vor Ort und die Zahl der Klienten werden immer entscheidender. Viele ländlich gelegenen Kanzleien finden schon jetzt keinen passenden Nachfolger.

    2. Meine Kanzlei, meine Altersvorsorge?

    Zögern Sie den Verkauf bzw. die Übergabe bis kurz vor knapp hinaus, müssen Sie ggf. mit empfindlichen Einbußen rechnen. Eine Kanzlei ist besonders attraktiv für Nachfolger, wenn sie einen gewachsenen, treuen Mandantenstamm hat. Ein zu rascher Wechsel des Ansprechpartners kann das Vertrauen der Mandanten beeinträchtigen. Um das zu verhindern, sollte die Übergabe langfristig vorbereitet und schrittweise durchgeführt werden. So können sich Nachfolger und Mandanten über einen längeren Zeitraum kennenlernen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Zudem gibt es ein weiteres Risiko: Viele Mandanten sind im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Inhaber alt geworden und brechen kurz nach der Übergabe selbst aus Altersgründen weg.