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  • · Fachbeitrag · Teambildung

    Interkulturelle Teams: Aus Herausforderung kann Bereicherung werden

    von Anna Schmiedel, Dortmund, www.coaching-schmiedel.de

    | Ihre Auszubildende ist in Polen geboren, die eine Reno kommt gebürtig aus Marokko, die andere stammt aus der Türkei und die Rechtsreferendarin ist eine Deutsche? In vielen Kanzleien arbeiten Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe in einem Team zusammen. Das geht oft gut, ist aber nicht immer einfach. Der Beitrag lotet die vielen Facetten interkultureller Zusammenarbeit aus und gibt Tipps, wie jedes Teammitglied seinen Teil zu einem zufriedenen und erfolgreichen Miteinander beitragen kann. |

    1. Integration in Teams ‒ die Grundannahmen

    In gesellschaftlichen und politischen Diskussionen geht es in den letzten Jahren sehr oft um das gelingende Zusammenleben von Menschen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen. Dabei konzentrieren sich die Debatten häufig auf die Notwendigkeit der Integration in die Kultur unseres Landes, das Erlernen der Sprache und die Bejahung der Werte. Um den Bogen zum Thema „interkulturelle Teams in Anwaltskanzleien“ zu schlagen, gehen wir von folgenden Voraussetzungen aus: Die Menschen, die in Ihrem Team arbeiten, sprechen und verstehen die deutsche Sprache. Sonst würden sie die Ausbildung ja nicht abschließen können. Außerdem haben sie eine gewisse Bereitschaft, sich in das Team zu integrieren. Anderenfalls würden sie nicht am Arbeitsleben teilnehmen.

     

    Bei der Übernahme unserer gängigen Werte von Teammitgliedern aus anderen Kulturkreisen wird es schon schwieriger. Viele dieser Werte haben wir unbewusst tief verinnerlicht. Sie steuern unser Gewissen und unsere Gefühle. Dies ist bei Menschen aus anderen Ländern und Kulturen auch so ‒ aber die Werte und Vorstellungen entsprechen nicht unbedingt den unsrigen. Insofern ist auch in Anwaltskanzleien die Forderung an Teammitglieder anderer Herkunft, gängige Werte unserer Kultur zu übernehmen, in der absoluten Form nicht gerechtfertigt. Das sollte differenzierter kommuniziert werden ‒ und das werden wir in diesem und in folgenden Beiträgen tun.