11.10.2013 · Fachbeitrag · Fehlervermeidung

Das müssen Sie bei Gründung einer Kanzlei beachten

von RA U.W. Hauskötter, Dortmund

| Für frischgebackene Volljuristen oder Quereinsteiger in den Anwaltsberuf stellen sich am Beginn einer ersten selbstständigen Tätigkeit viele Fragen: Wie finde ich meine strategische Lücke? Wie werbe ich, wie kooperiere ich? Wie organisiere ich meine Kanzlei? Was schreibt das Berufsrecht vor? Welches Personal benötige ich und wo finde ich es? Was muss ich dokumentieren? Was kaufe ich, was lease ich? Wie gehe ich mit dem Datenschutz um? Der folgende Beitrag beleuchtet die wichtigsten Punkte. |

1. Sie benötigen einen Businessplan

Bei rund 160.000 zugelassenen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten und zahlreichen sonstigen Wettbewerbern auf dem Rechtsberatungsmarkt ist der Konkurrenzdruck groß. Für einen neuen Markteintritt ist es daher unverzichtbar, dass Kanzleigründer eine präzise strategische Ausrichtung für ihre künftige Tätigkeit formulieren. Die Strategie sollte durchdacht und ausformuliert sein. Die Zielrichtung ist es, ein eindeutiges Profil am Rechtsberatungsmarkt zu entwickeln. Nur so können Sie sich von der Konkurrenz abheben.

Eine solche Strategie sollte Bestandteil eines umfassenden Businessplans werden. Er ist heutzutage auch für die Kreditgewährung unverzichtbar. Ein wichtiges Element kann die fachliche oder auf bestimmte Mandanten ausgerichtete Spezialisierung sein. Ob die Spezialisierung bereits beim Markteintritt vorhanden ist oder erst im Laufe der Berufstätigkeit ausgeprägt wird, ist nicht so entscheidend. Wichtig ist es, dass die Fokussierung auf einen Spezialbereich von Anfang an im Mittelpunkt der Überlegungen steht. Für Generalisten und Allgemeinanwälte ist die Nachfrage in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Eine Spezialisierung ermöglicht effizienteres und damit auch profitableres Arbeiten. Spezialisten können bei den Mandanten an Glaubwürdigkeit gewinnen. Insbesondere die attraktiven Mandanten suchen nicht irgendeinen Rechtsanwalt, sie suchen fast ausschließlich den Berater, der für die Lösung ihres Problems fachlich am besten geeignet erscheint.