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  • · Fachbeitrag · ABC der Abrechnung

    „Q“ - QT-Syndrom

    von Dr. Dr. med. Peter Schlüter, Reilingen (www.vita-lco.de)

    | Das QT-Syndrom, genauer das Long-QT-Syndrom, umfasst eine Gruppe von seltenen, genetisch bedingten, funktionellen Störungen verschiedener Ionenkanäle der Zellmembran des Herzens. Diese Störungen gehen mit einem verlängerten QT-Intervall im EKG, einer veränderten elektrischen Repolarisation der Herzkammern sowie dem Auftreten bestimmter Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardien in Form von Torsade de Pointes) und einer hohen Prädisposition für kardiale Ereignisse einher. Die Behandlung mit Betablockern in hoher Dosierung gilt heute als Therapie der Wahl. |

     

     

    Der Fall

    Der Patient (51 Jahre alt, normgewichtig, 179 cm, 74 kg, leicht reduzierter Allgemeinzustand) ist in der Praxis bekannt, unter anderem wegen seines Alkoholabusus (täglich etwa 5 bis 8 Bier). Er stellt sich wegen Schwindel, Müdigkeit, Brechreiz und Übelkeit vor. Die Beschwerden bestünden seit einigen Tagen. Magenschmerzen, Diarrhoe oder Erbrechen werden verneint.

     

    Die körperliche Untersuchung ergab einen Blutdruck von 150/100 mmHg, weiches Abdomen, kein Druckschmerz, keine Abwehrspannung, Darmgeräusche regelrecht, Nierenlager klopfschmerzfrei, Gliedmaßen frei beweglich, deutlicher feinschlägiger Tremor, keine peripheren Ödeme, Fußpulse beidseits tastbar, keine Parese, Kraft und MER seitengleich, kein lokales, neurologisches Defizit. Im EKG zeigte sich ein Sinusrhythmus mit multiplen polymorphen Extrasystolen, Steiltyp, Herzfrequenz 90/min., QT-Zeitverlängerung 0,52 ms (rel. QT-Zeit > 150 % !), PQ-Zeit 0,18 ms, QRS-Komplex 0,08 ms, ST 0,24 ms. Die wegen der Übelkeit durchgeführte Oberbauchsonographie war ohne pathologischen Befund.