26.06.2020 · Fachbeitrag · ABC Der Abrechnung

„H“ ‒ Heuschnupfen

von Dr. Dr. med. Peter Schlüter, Östringen-Tiefenbach

| Eine 32-jährige Patientin stellt sich kurz nach dem Ende der Sprechstunde gegen 19:30 Uhr notfallmäßig wegen eines extrem starken Fließschnupfens, verbunden mit Juckreiz in der Nase sowie vor allem einer ausgeprägten Konjunktivitis vor. |

Untersuchung

Die Kurzanamnese ergibt, dass diese für die Patientin äußerst heftige Reaktion seit etwa sechs bis sieben Jahren jeweils von März bis etwa Ende Mai auftritt. Dabei zeige sich zuerst ein Juckreiz in der Nase und der typische Fließschnupfen mit dünnflüssigem, klarem Sekret. Danach würde Juckreiz in den Augen auftreten mit einem sandartigen Reibegefühl und starker Rötung. Der Aufenthalt im Freien würde die Beschwerden verstärken. Bei der körperlichen Untersuchung zeigen sich ein leicht erniedrigter Blutdruck (RR 110/60 mmHg) mit erhöhter Herzfrequenz (88 bpm), hyperämisch angeschwollene Nasenschleimhäute, Rötung und starkes Ödem der Bindehaut. Stirn und Oberkiefer zeigen keinen Klopfschmerz, Gehörgänge und Trommelfelle sind frei, die Haut ist unauffällig, kein Ekzem der Ellen- und Kniebeugen, die Auskultation der Lunge zeigt ein scharfes Atemgeräusch mit einer diskreten Spastik. Die Pollenflugsituation sowie im Anschluss weitere Schritte werden mit der Patientin besprochen. Zur Soforttherapie werden ein Antiallergikum, Nasenspray sowie Augentropfen verordnet. Zur Blutentnahme, zum EKG und zur Lungenfunktionsprüfung wird für den nächsten Tag ein weiterer Termin vereinbart.

1. Konsultation: Diagnostik
EBM				GOÄ
Ziffern	Punkte	Euro	Legende	Ziffern	Punkte	Euro (2,3-fach)
03003	114	12,53	Versichertenpauschale/Beratung	1	80	10,72
01100	196	21,53	Unvorhergesehene Inanspruchnahme	A	70	4,08**
‒*	‒	‒	Untersuchung Thorax/HNO-Bereich	7	160	21,45
30100***	65	7,14	Allergologische Anamnese	‒****	‒	‒