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  • · Fachbeitrag · ABC der Abrechnung

    „A“ - Akutes Coronar-Syndrom (ACS)

    von Dr. Dr. med. Peter Schlüter, Reilingen, www.vita-lco.de

    | Als „Akutes Coronar-Syndrom“ (ACS) werden unterschiedliche unmittelbar lebensbedrohende Stadien und Syndrome der koronaren Herzerkrankung bezeichnet. Im akuten Stadium lassen sich diese Syndrome nicht immer sicher differenzieren. Man könnte es auch eine Art Arbeitsdiagnose nennen. Zu den verschiedenen klinischen Formen werden aktuell die instabile Angina pectoris gezählt, der NSTEMI  (non ST-segment-elevation myocardial infarction), der STEMI  (ST-segment-elevation myocardial infarction) und der plötzliche Herztod. |

     

    Der Fall

    Der 51-jährige normgewichtige Patient (181 cm, 73 kg) stellt sich mit unspezifischen, aber heftigen Brustschmerzen in der Sprechstunde vor. Er gibt an, dass die seit etwa 8 bis 10 Wochen bestehenden Beschwerden zeitweise auftreten würden und teilweise auch in den Rücken ziehen. Sein Schlaf sei gut, Sport habe er bis vor etwa drei Jahren (Laufen und Radfahren) betrieben, Rückenprobleme habe er schon seit Jahren. Beruflich sei er viel unterwegs, wobei er auch einen hohen Stressfaktor angibt. Bei seinem Vater seien erhöhte Fettwerte bekannt gewesen und dieser habe auch einen Herzinfarkt gehabt. Die Mutter leide unter Hochdruck und Diabetes. Der leichte Thoraxdruck, den er hin und wieder verspüre, trete immer bei Anstrengung auf - manchmal tagelang nicht, dann wieder mehrmals am Tage.

     

    Die körperliche Untersuchung ergab einen situativ grenzwertig erhöhten Blutdruck (164/92 mmHg) mit einem Puls von 74. Weiter ergaben sich ein unauffälliger Auskultations- und Perkussionsbefund sowie reine und regelmäßige Herztöne. Die weitere körperliche Untersuchung war unauffällig. Es wurden ein Troponin-Test durchgeführt und ein EKG abgeleitet, in dem sich eine Erregungsrückbildungsstörung zeigte sowie ein angedeutet praeterminal neg. T in aVR. Das wegen des fraglichen EKG-Befunds sofort durchgeführte Belastungs-EKG zeigte eine diskrete ST-Streckensenkung um 0,12mV in V6 bei der Belastungsstufe von 125 Watt. Der Troponin-Test war negativ. Das Untersuchungsergebnis bzw. die Verdachtsdiagnose eines ACS wurde mit dem Patienten ausführlich erörtert und zur Bestimmung der Risikokonstellation eine Blutentnahme vorgenommen. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Kardiologen wurde der Patient zur weiteren Diagnostik und Therapie dort vorgestellt.