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  • 29.02.2008 | Fallbeispiel

    Wundversorgung nach Fahrradsturz: Diagnose, Therapie und Abrechnung

    Trotz aller Spezialisierung in der modernen Medizin gehören Wundversorgungen bzw. kleinere chirurgische Eingriffe zu den originären Aufgaben des Hausarztes. Und solche Wundversorgungen sind eine gute Gelegenheit, etwas für die Patientenbindung zu tun.  

     

    ICD-10 GM*

    Diagnose  

    ICD-10 

    Offene Wunde an Kopf und Hals  

    T01.0  

    Offene Wunde an Thorax/Abdomen  

    T01.1  

    Offene Wunde der oberen Extremität  

    T01.2  

    Offene Wunde der unteren Extremität  

    T01.3  

    Offene Wunde der oberen Extremität und weitere Körperregionen  

    T01.6  

    Offene Wunde der unteren Extremität und weitere Körperregionen  

    T01.7  

    Multiple offene Wunden n.n.b.  

    T01.9  

    * Zur Abrechnung ist die Zusatzkennung mit A = Ausschluss, G = Gesichert, V = Verdacht, Z = Zustand nach... zwingend vorgeschrieben. Lokalisationsangabe ist fakultativ: R = rechts, L = links, B = beidseits.  

    Der Fall

    Eine 26-jährige Frau kommt nach einem Fahrradsturz am Samstag gegen 9.45 Uhr notfallmäßig in die Praxis. Sie hat sich mehrere Schürf- und Platzwunden zugezogen.  

    Behandlung und Abrechnung

    Die körperliche Untersuchung zeigt einen normalen Blutdruck und einen situativ erhöhten Puls. Zwei Wunden am rechten Unterschenkel können durch primäre Wundversorgung behandelt werden, ebenso zwei Wunden am rechten Unterarm. Zwei Platzwunden – eine am rechten Knie und eine am linken Ellenbogen – müssen in Lokalanästhesie genäht werden. Wegen der Gefahr der Nachblutung wird an diesen Wunden ein Druckverband angelegt.  

     

    Da der Tetanusschutz (Impfschutz älter als zehn Jahre) fehlt, wird die Simultanimpfung durchgeführt. Gleichzeitig wird auch die Impfprophylaxe gegen Diphtherie und Polio verabreicht. Abschließend wird der Patientin ein Schmerzmittel aus dem Musterbestand ausgehändigt. Für den folgenden Montag wird ein Termin zum Verbandwechsel vereinbart.