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  • 10.09.2008 | Fallbeispiel

    Behandlung einer geriatrischen Patientin in der häuslichen Umgebung

    In Deutschland werden die Menschen – wie in anderen Industriestaaten auch – immer älter. Eine Folge davon ist, dass der Anteil von geriatrischen Patienten in Hausarztpraxen stetig ansteigt. Gerade bei diesen Patienten sind die typischen Leistungen des Hausarztes gefragt: Betreuung, Hausbesuche, Erörterung mit den Bezugspersonen, Einschaltung des Pflegedienstes, Verordnung von Heil- und Hilfsmitteln, Beurteilung des häuslichen Umfeldes im Zusammenhang mit Sturzgefahren und vieles mehr.  

     

    ICD-10-GM*

    Diagnose  

    ICD-10 

    Pflegebedürftigkeit  

    Z74.9  

    Abhängigkeit von der Pflege  

    Z74.0  

    Probleme mit dem Gehen  

    R26.1  

    Probleme mit der Lebensführung  

    Z72.9  

    * Zur Abrechnung ist die Zusatzkennung mit A = Ausschluss, G = Gesichert, V = Verdacht, Z = Zustand nach zwingend vorgeschrieben. Lokalisationsangabe ist fakultativ: R = rechts, L = links, B = beidseits.  

    Der Fall

    Eine 74-jährige multimorbide Patientin (Hypertonie, Herzinsuffizienz, Polyarthrose mit TEP linke Hüfte, Adipositas, Involutionsdepression, Arteriosklerose) wurde vor zwei Monaten in die regelmäßige Hausbesuchsliste aufgenommen. Die mit im Hause lebende Tochter bat darum, weil es für die Patientin zu beschwerlich wurde, die Praxis aufzusuchen. Aktuell berichtet die Tochter, dass die bei der Patientin bekannte Vergesslichkeit zunehmen würde. Zudem würde sie öfter Tage und auch Personen verwechseln. Die Körperpflege würde sie ebenfalls vernachlässigen. Da Tochter und Schwiegersohn berufstätig sind, wird der Einsatz der Sozialstation angesprochen.  

    Untersuchung, Therapie und Abrechnung

    Beim ersten Hausbesuch klagt die Patientin über starke Schmerzen in den Kniegelenken und dem nicht operierten Hüftgelenk, ebenso im Bereich der Wirbelsäule. Der Ganzkörperstatus wird erhoben. Dabei zeigen sich massive Beinödeme und eine deutliche Dyspnoe. Der Blutdruck ist mit 160/90 mmHg grenzwertig. Die großen Gelenke sind passiv endgradig schmerzhaft und beweglich.  

     

    Außerdem berichtet die Tochter über neuerlich aufgetretene Probleme mit der Tabletteneinnahme. Daraufhin wird mit ihr und der Mutter der Therapieplan durchgesprochen und der Einnahmeplan erstellt. Ein Diuretikum i. v. wird gegeben, eine orale Diuretikatherapie eingeleitet und ein NSAR wegen der Arthroseschmerzen verordnet. Weiterhin wird mit der Patientin der Einsatz der Sozialstation besprochen. Diese sollte die tägliche Grundversorgung sicherstellen.