01.01.2006 | Praxisentwicklung

Was war – was kommt: Betrachtungen zum Jahreswechsel 2005/2006

von Zahnärztin Dr. Sigrid Olbertz MBA, Dr. Olbertz Unternehmsberatung, Marl

Viele Kollegen sind es überdrüssig, alle Jahre wieder – trotz immer schlechter werdenden Rahmenbedingungen – von einer erneuten positiven Aufbruchstimmung zu lesen. Denn seit Jahren entwickeln sich die Praxen im Durchschnitt wirtschaftlich rückläufig und es wird zunehmend schwerer, diesem Prozess entgegenzuwirken. Welche Erwartungen dürfen Zahnärzte mit Blick auf das zurückliegende Jahr also für 2006 haben?  

Unterschiedliche Entwicklungen im Jahr 2005

Im vergangenen Jahr haben viele Zahnärzte ihre Praxisstruktur den geänderten Rahmenbedingungen der letzten Zeit (Praxisgebühr, Festzuschusssystem) angepasst oder zumindest anzupassen versucht. Dieser Anpassungsprozess hat sich im wesentlichen in zwei Formen bzw. Richtungen vollzogen, abhängig von der Ausgangslage der Praxis und von den Vorstellungen des Praxisinhabers.  

Überwiegend negative Umsatzentwicklung

Die meisten Zahnärzte sind mit dem Jahr 2005 unzufrieden. Die zum 1. Januar 2005 eingeführten Festzuschüsse machten sich durch eine rückläufige ZE-Nachfrage bemerkbar und nicht zuletzt deshalb blieben über das Jahr gesehen viele Patienten weg. Viele Praxen konnten zudem die anfänglichen Umsatzeinbrüche in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr ausgleichen. Entsprechend gedrückt ist die Stimmung unter den Kollegen.  

Vor allem kleine bis mittelgroße Praxen, bei denen der Zahnarzt zudem ein ruhigeres Arbeiten anstrebt, haben sich der geringeren Patientennachfrage angepasst und die Ausstattung der Praxen entsprechend reduziert. Vor allem Personalkosten wurden eingespart. Unter anderem wurde zum Teil Personal entlassen, frei werdende Stellen nicht neu besetzt oder Ganztagsstellen durch Aushilfskräfte ersetzt.