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  • · Fachbeitrag · Praxisangebot

    Achtsame Reise durch den ganzen Körper: Bodyscan in der Physiotherapiepraxis

    von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen

    | Neben dem Autogenen Training oder der Progressiven Muskelrelaxation (PMR) sowie anderen klassischen Entspannungstechniken ( PP 10/2015, Seite 10 ) tummelt sich auch eine Reihe weiterer Methoden auf dem Markt, die nicht weniger effektiv sind. Eine davon ist der Bodyscan ‒ Beginn einer achtsamen Reise durch den Körper. |

    Aus der buddhistischen Tradition in die Moderne

    Seinen Ursprung hat der Bodyscan bzw. die Körperreise in der buddhistischen Vipassana-Tradition und wurde später in den Kanon der Mindful Based Stress Reduction (MBSR) nach Jon Kabat-Zinn (vgl. dazu PP 04/2017, Seite 10 f.) übernommen. [1] Man „scannt“ im Geiste alle Bereiche des Körpers ab, typischerweise an den Zehen beginnend und weiter fortschreitend zum Schädel. Geleitet wird diese wandernde Aufmerksamkeit von der Atmung, die untrennbar mit dem gesamten Prozess verbunden ist und mindestens genauso stark im Fokus steht wie der Körper.

     

    Der Fokus des Bodyscan liegt dabei nicht auf einer bestimmten Aktivität oder einem Ziel, stattdessen geht es um reine Aufmerksamkeit. In diesem Sinne handelt es sich auch nicht um eine klassische Entspannungstechnik, sondern die Entspannung ist vielmehr Nebenprodukt der Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit und soll sich auf natürliche Weise einstellen. Anders als das Autogene Training oder die Muskelentspannung nach Jacobson, die auf schnelle Ergebnisse abzielen, erfordert der Bodyscan daher unter Umständen etwas mehr mentale Arbeit ‒ die Übergänge zur Meditation sind hier fließend.