· Fachbeitrag · Prävention
Rückenschule war gestern ‒ neue Wege zur Rückengesundheit
von Christian Kunert, Dipl.-Sportwissenschaftler, Geschäftsführer KunertGesundheit, Dortmund, kunertgesundheit.de
| Rückenschmerzen zählen mittlerweile zu den Volkskrankheiten. Nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) verursachen Rückenschmerzen 130 AU-Tage je 100 Versichertenjahre und jährliche Krankheitskosten von rund 12 Mrd. Euro. Damit belegen sie Platz drei der jährlichen Diagnosen bei den Krankschreibungen. Nach Angaben des Global Consumer Survey (online iww.de/s13201 ) litten im Jahr 2021 zwei Drittel der Erwachsenen mindestens einmal in den letzten 12 Monaten an Rückenbeschwerden. Gut 16 Prozent der Erwachsenen leiden an chronischen Rückenbeschwerden. Betroffen ist überwiegend der gesamte Rücken oder mehrheitlich die Lendenwirbelsäule bzw. der Nacken (online iww.de/s13202 ). 80 Prozent der Beschwerden sind unspezifisch. Es sind keine strukturellen Veränderungen der Wirbelsäule festzustellen. Grund genug also, hier nicht erst zu warten bis die Beschwerden auftreten, sondern bereits präventiv dagegen vorzugehen. |
Erste Wege zur Prävention: die Rückenschule
Ein etabliertes Mittel war bis ins Jahr 2024 noch die sog. Rückenschule (PP 11/2017, Seite 13 f.). Diese hat eine lange Tradition in Deutschland und wurde bereits in den 1980er-Jahren aus dem skandinavischen Raum zu uns importiert. Die Bochumer Rückenschule nach Professor Krämer ist nur ein Beispiel dieser frühen Bewegung. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Rückenschule stets weiter und auch die Ausbildung zum Rückenschul-Lehrer etablierte sich in den verschiedensten Berufs-, Fach- und Sportverbänden.
Während sich die traditionelle Rückenschule sehr stark mit Schmerzvermeidung und dem Erlernen richtiger Verhaltensmuster für den Alltag befasste, schlossen sich im Jahr 2006 verschiedene Berufsverbände zur Konföderation der deutschen Rückenschulen (KddR) zusammen. Die Neue Rückenschule war geboren und orientierte sich fortan am bio-psycho-sozialen Modell und einem ganzheitlichen Ansatz. Die Stärkung individueller Gesundheitsressourcen sowie der Aufbau von Gesundheitskompetenzen bildeten dabei den zentralen Baustein, der sich inhaltlich an der Entwicklung konditioneller und koordinativer Fähigkeiten orientierte. Zur Ausbildung künftiger Rückenschullehrer veröffentlichte die KddR ein einheitliches Curriculum, das über viele Jahre als fundierte Expertise in der Prävention von Rückenbeschwerden diente.
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