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  • · Fachbeitrag · Berufspolitik

    PHYSIO-DEUTSCHLAND aktualisiert Faktenblatt und berufspolitische Forderungen

    | Seit seinem Amtsantritt hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für die Physiotherapie schon vieles bewirkt ( PP 11/2019, Seite 4 ). Und doch bleibt die Patientenversorgung in Deutschland durch den anhaltenden Fachkräftemangel und sinkende Schülerzahlen gefährdet. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 hat PHYSIO-DEUTSCHLAND seinen Katalog berufspolitischer Fakten und Forderungen ( PP 09/2017, Seite 3 ) aktualisiert (Fakten und Forderungspapier im Volltext unter iww.de/s5333 ). |

     

    • Zusammenfassung von Fakten und Forderungen Stand: September 2021)

    Berufspolitische Fakten

    • Physiotherapie lindert Schmerzen, verbessert Lebensqualität, reduziert Fehlzeiten bei der Arbeit und hilft, Erkrankungen vorzubeugen. Von Physiotherapie profitieren Menschen jeden Alters.
    • Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie Masseurinnen und Masseure arbeiten in der Kuration, der Rehabilitation, der Prävention und im Bereich der Palliation.
    • Im Jahr 2019 fanden knapp 261 Mio. physiotherapeutische Behandlungseinheiten statt. Damit ist der Behandlungsbedarf um rund 6 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahr.
    • Beschwerden an der Wirbelsäule nehmen mit etwas mehr als 103 Mio. Behandlungseinheiten die häufigste Ursache für eine Physiotherapie-Verordnung ein.
    • Es gibt 243.000 tätige Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie Masseurinnen und Masseure bzw. medizinische Bademeisterinnen und Bademeister in Deutschland (2019).
    • Der Frauenanteil in den Berufen liegt bei 74 Prozent (2019).
    • Knapp 179.000 Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie Masseurinnen und Masseure bzw. medizinische Bademeisterinnen und Bademeister arbeiten in ambulanten Einrichtungen (Praxen).
    • 2020 gab es 49.200 ambulante Physiotherapie- und Massagepraxen in Deutschland. Sie sichern eine flächendeckende, ambulante therapeutische Versorgung.
    • Der durchschnittliche Bruttoverdienst in der Physiotherapie liegt bei den Angestellten bei 2.409 Euro (2020) mit starken regionalen Schwankungen [Anm. d. Red.: monatlich]. Dabei unterscheiden sich die Löhne zwischen ambulantem und stationärem Sektor leider noch deutlich zugunsten des stationären Bereichs.
    • Trotz steigender Nachfrage und Inanspruchnahme von Physiotherapie ist die Zahl derer, die den Beruf erlernen wollen, seit mehr als 15 Jahren rückläufig.
    • Die Ausbildung wird überdurchschnittlich oft abgebrochen. Beispiel: Im Jahr 2003/2004 haben bundesweit noch 9.190 junge Kolleginnen und Kollegen ihre Ausbildung im Bereich der Physiotherapie begonnen, erfolgreich beendet haben die Ausbildung aus diesem Jahrgang 7.327 Kolleginnen und Kollegen. Die Abbruchquote betrug damit gut 20 Prozent. Im Jahr 2019 gab es nur noch 5.409 Absolventinnen und Absolventen und nur 66 Prozent haben die Ausbildung abgeschlossen. Die Abbruchquote betrug hier 34 Prozent.
    • Die gesetzlichen Krankenkassen gaben im Jahr 2019 gut 6,2 Mrd. Euro für Physiotherapie aus ‒ Tendenz steigend.
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    Forderungen an die Politik

    • Die physiotherapeutische Versorgung muss attraktive Rahmenbedingungen und mehr Autonomie für alle Berufsangehörigen bieten.
    • Die physiotherapeutische Versorgung muss zeitnah, auf die individuellen Therapiebedürfnisse der Patienten zugeschnitten, auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand und wohnortnah stattfinden.
    • Die physiotherapeutische Versorgung muss von den Kostenträgern angemessen vergütet werden, damit Gehälter in den Berufen in der Physiotherapie gezahlt werden können, die im Verhältnis zu den Gehältern speziell im stationären Bereich, aber auch zum Arbeitsmarkt im Allgemeinen konkurrenzfähig sind (PP 09/2021, Seite 1).
    • Die physiotherapeutische Versorgung muss mehr Therapie und weniger Bürokratie enthalten.
    • Die physiotherapeutische Versorgung muss interprofessionell und sektorenübergreifend gedacht werden.
     
    Quelle: Ausgabe 10 / 2021 | Seite 3 | ID 47624783