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  • · Fachbeitrag · Berufspolitik

    Der neue Spitzenverband der Heilmittelverbände hat sich viel vorgenommen

    von Silke Jäger, Fachjournalistin Gesundheitswesen, Marburg

    | Mitte Januar hat der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) seine Arbeit aufgenommen und sogleich eine Resolution veröffentlicht, in der die wichtigsten Ziele seiner Arbeit festgeschrieben sind. Darin legt der Verband seine Finger in die schmerzhaftesten Wunden der Therapeuten. |

     

    Mehr Geld

    Die Therapeuten brauchen eine bessere Vergütung. Und zwar in Ost- wie in Westdeutschland. Deshalb sieht der SHV als eines der dringendsten Probleme der Heilmittelerbringer die Bindung der Honorare an die Grundlohnsumme an. Sie sorgt dafür, dass Therapeuten häufig einen Stundenlohn von 40 Euro brutto nicht überschreiten - ein Betrag, der aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht akzeptabel ist. Zudem möchte der SHV den Ost-West-Angleich erreichen, und zwar so schnell wie möglich. Denn dass Therapeuten in Ostdeutschland im Schnitt circa 10 bis 15 Prozent weniger verdienen als ihre westdeutschen Kollegen, ist 25 Jahre nach dem Mauerfall ein politisches Problem und keines der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen.

     

    Weniger Ärger

    Die Rezeptprüfpflicht abzuschaffen oder zumindest abzuändern ist ein weiteres wichtiges Anliegen. In einem Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt sagte der Vorsitzende des SHV Karl-Heinz Kellermann am 31. Januar: „Das ganze Problem ließe sich lösen, wenn das Bundesgesundheitsministerium unserem Vorschlag folgen und ein entsprechendes Pflichtmodul Heilmittel für die ärztliche Praxissoftware verbindlich vorschreiben würde, so wie es bei Arzneimitteln schon der Fall ist.“ Dazu haben wir den Marktführer für Praxissoftware CompuGroup Medical befragt. Das Interview lesen Sie ab Seite 5 dieser Ausgabe.

     

    Mehr Verantwortung

    Der Direktzugang zum Therapeuten und die damit verbundene größere Autonomie der Heilmittelerbringer ist ein weiteres Anliegen des Verbands. Unter anderem schlägt er vor, die Auswahl, die Frequenz sowie die Dauer der Therapie in die Hände der Therapeuten zu legen. Nach den Vorgaben des Bundesverwaltungsgerichts bedürfe es dafür nur einer Klarstellung in den Berufsausbildungsgesetzen und der Ausbildungscurricula. Außerdem sollen mehr Therapeuten akademisch ausgebildet und die finanziellen Nachteile für Schüler an Berufsfachschulen gegenüber Studierenden ausgeglichen werden.

     

    Mehr Zukunftschancen

    Alle diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass der vor der Tür stehende Fachkräftemängel in den Therapieberufen abgemildert wird. Dazu gehört auch, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert und nicht durch steuerliche Nachteile für Praxisinhaber erschwert wird.

    Quelle: Ausgabe 03 / 2014 | Seite 4 | ID 42541357