Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 01.03.2003 | Kennzahlen für die Praxisführung

    So erstellen Sie eine aussagekräftige Umsatzauswertung für Ihre Praxis

    von Anja David-Gruber und Dr. Reinhard Herzog, Gammertingen

    In der Juni-Ausgabe ( Seite 6 ff. ) konnten Sie anhand eines betriebswirtschaftlichen Kalkulationsschemas nachvollziehen, wie aus betriebswirtschaftlichen Kennzahlen das verfügbare Netto-Einkommen abgeleitet wird. In diesem Beitrag lesen Sie, welche Prognosen aus den laufenden Umsatzdaten abgeleitet werden können.

    Die zeitnahe Beobachtung der Umsatzentwicklung ist unverzichtbar. Da es nur einige Dutzend Abrechnungsziffern gibt, ist es nicht schwer, selbst ein kleines Auswerteblatt - zur manuellen oder aber zur Bearbeitung in einem Tabellenprogramm wie Excel - zu erstellen. Daraus ergibt sich eine tagesgenaue und gegebenenfalls mitarbeiterbezogene Erfassung.

    Sie sollten die Umsatz-Segmente jeweils einzeln betrachten: Eine Gliederung könnte nach Verordnern (Ärzten), abgeforderten Leistungen oder nach Kostenträgern respektive dem Privatanteil erfolgen.

    Beispiel für eine Umsatzmatrix
    Herkunft Umsatz
    Juli
    Umsatz
    August
    Umsatz
    September
    Quartals-
    summe
    1) Rein privat bezahlt        
    2) Privat-Verordnungen        
    3) GKV-Verordnungen (gegebenenfalls noch weiter aufgeschlüsselt)        
    Nach Verordnern:        
    Dr. A        
    Dr. B        
    Dr. C        
    Nach Leistungen:        
    Nr.  20106 Klassische Massage        
    Nr.  20107 Bindegewebsmassage        
    Nr.  20501 Krankengymnastik        
    Nr.  21201 Manuelle Therapie        
    ... etc.        
    Nach Mitarbeitern:        
    Frau M.        
    Herr A.        
    ... etc.        

    Die Umsatzmatrix zeigt Ihnen nicht nur Ihren wirtschaftlichen Erfolg auf, sie verdeutlicht Abhängigkeiten: So können Sie anhand Ihrer häufigen oder weniger häufigen Ziffern erkennen, wo Ihre Schwerpunkte liegen. Daraus können Sie notwendige Investitionen ableiten oder analysieren, welche Zusatzqualifikationen angestrebt werden sollten. Sie sehen langfristig auch Trends, welche Leistungen aufstrebend sind, und welche stetig weniger nachgefragt werden.

    Reagieren Sie, sobald sich ein negativer Trend verfestigt!

    Es ist wichtig, solche Trends frühzeitig zu erkennen. Dennoch mag der erste Eindruck und manches subjektive Gefühl - in letzter Zeit ist es ruhiger geworden - oft trügen. Fakten müssen her. Reagieren Sie auch bei zum Teil beträchtlichen Schwankungen nicht gleich panisch! Sie sind durchaus normal. Seien es die Sommerpause, der Urlaub eines Hauptverordners, die ungünstige Lage von Feiertagen - dies alles ist unkritisch. Falls sich jedoch ein Trend über einige Monate hinweg verfestigt, sollten Sie die Ursache herausfinden.

    Die wichtigste Frage: Sind auch andere Kollegen in der Umgebung von diesem Trend betroffen? Ist der Trend folglich branchentypisch? Ist dies nicht so, haben Sie wohl Marktanteile verloren - entweder durch einen Rückgang oder weil Ihre Praxis nur unterdurchschnittlich wächst. Wenn der Umsatz beispielsweise in Ihrer Region um 7 Prozent zugenommen hat, Ihre Praxis hingegen nur um 2 Prozent zugelegt hat, haben Sie Anteile an die Konkurrenz abgegeben. In diesem Fall müssen die Alarmglocken bei Ihnen schrillen.

    Ursachen für einen Rückgang oder mangelnden Zuwachs