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  • 03.12.2009 | Heil- und Hilfsmittelreport 2009

    Strukturdaten des GKV-Marktes

    von Dr. Reinhard Herzog, Unternehmensberater, Tübingen

    Auch in diesem Herbst wurde von der Gmünder Ersatzkasse (GEK) der aktuelle Heil- und Hilfsmittelreport 2009 vorgestellt. „Praxisführung professionell“ stellt Ihnen die wichtigsten Inhalte und ergänzend die Rechnungsergebnisse der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sowie die Auswertungen der AOK vor.  

    Der Markt der Heilmittel im Überblick

    Der Markt der Heilmittel umfasst in erster Linie die therapeutischen Leistungen der Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Podologen sowie einige spezielle Kurleistungen. Zusammen bedeutete das in der gesamten GKV im Jahr 2008 effektive Ausgaben von etwa 4,11 Mrd. Euro - ein deutliches Plus von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Physiotherapeuten sowie Masseure und medizinische Bademeister entfällt mit knapp 2,9 Mrd. Euro Umsatz in über 30.000 Praxen der größte Anteil (davon 195 Mio. für die Masseure und medizinischen Bademeister). Für Ergotherapie wurden 583 Mio. Euro, für Logopädie 472 Mio. Euro und für die medizinische Fußpflege (Podologie) immerhin noch fast 63 Mio. Euro aufgewendet. Die Zuzahlungen der Patienten - etwas weniger als zehn Prozent - kommen jeweils noch obenauf. Angesichts von Gesamtausgaben der GKV in Höhe von knapp 161 Mrd. Euro in 2008 sind dies zwar keine übermäßig großen, aber auch keine vernachlässigbaren Posten mehr.  

    Die Heilmittelausgaben je Versicherten

    Die GEK untersucht die einzelnen Leistungsbereiche anhand der Daten ihrer eigenen Versicherten regelmäßig genauer. Bei rund 1,75 Mio. Versicherten (Gesamt-GKV: ca. 70 Mio.) ist daher durchaus eine Repräsentativität der Daten gegeben - auch wenn die GEK-Versicherten im Schnitt gut drei Jahre jünger sind als die GKV-Versichertengemeinschaft insgesamt. Deshalb liegen die Heilmittelausgaben je Versichertem in der GEK mit ca. 52 Euro um ca. zehn Prozent unter den 58,50 Euro für die gesamte GKV. Bei den Daten sind grundsätzlich die Zuzahlungen der Patienten nicht enthalten, es werden nur die effektiven Ausgaben gelistet.  

     

    Je Leistungsempfänger (Jahres-Fallwerte) wurden im Versichertenkreis der GEK für die Ergotherapie rund 852 Euro aufgewendet, für Logopädie 607 Euro, für Physiotherapie 253 Euro und für die Podologie 181 Euro. Damit sind ergo- und logopädische Therapien im Heilmittelsektor fallbezogen mit Abstand am kostenaufwendigsten. Diese Reihenfolge gilt für die gesamte GKV mit geringen Abweichungen bei den absoluten Werten.  

    Zahl der Praxen nimmt weiterhin zu

    Auf Seiten der „Leistungserbringer“ fällt auf, dass die Zahl der Praxen im Heilmittelbereich nach wie vor deutlich zunimmt - bei den Physiotherapeuten im Jahr 2008 um 3,8 Prozent auf nunmehr rund 30.700 abrechnende Praxen, bei den Logopäden um 8,7 Prozent auf etwa 5.340 und bei den Ergotherapeuten gar um 9,2 Prozent auf derzeit 4.680 Praxen. Podologen haben sogar um 36,4 Prozent auf jetzt insgesamt 1.750 Praxen zugelegt. Basis sind die mit der GEK abrechnenden Praxen, die aber im Wesentlichen mit der Zahl der „Kassenpraxen“ übereinstimmen. Mit anderen Worten: Die wachsenden Umsätze müssen mit immer mehr Konkurrenz geteilt werden.  

    Ergotherapie im Detail