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  • 01.04.2007 | Betriebswirtschaftliche Steuerung

    Praxiscontrolling: Erfolgsprognose anhand von Kennzahlen – Mitarbeiterzufriedenheit

    von Praxisberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    Dienstleistungsunternehmen verdanken ihren Erfolg in ganz besonderem Maße der Motivation und Kompetenz ihrer Mitarbeiter. Dies gilt insbesondere für Physiotherapeuten, die einen intensiven und vertrauensvollen Patientenkontakt pflegen. Während es für Sie selbstverständlich ist, dass anspruchsvolle Geräte regelmäßig zur Wartung müssen, sollen Mitarbeiter quasi wartungsfrei über lange Jahre problemlos „funktionieren“. Doch so wie ein schlecht gewartetes Fahrzeug schon mal auf freier Strecke stehen bleibt, so können Sie mit „schlecht gewarteten“ Mitarbeitern ebenfalls böse Überraschungen erleben – und das kann teuer werden. Als kluger Chef sollten Sie daher frühzeitig Diagnose-Werkzeuge entwickeln, um den Problemen der Mitarbeiter auf die Schliche zu kommen.  

    Kernthema Mitarbeiterzufriedenheit

    Zufriedenheit in Zahlen zu fassen, ist gar nicht so einfach. In „Praxisführung professionell“, Ausgabe 3/2007 S. 7 ff. konnten Sie aber beim Thema Kundenzufriedenheit sehen, dass es durchaus brauchbare Analysemöglichkeiten gibt. Auch für die Analyse der Mitarbeiterzufriedenheit stehen solche Erhebungsmethoden zur Verfügung. Allerdings: Mitarbeiterbefragungen (siehe Musterfragebogen auf Seite 11) sollten Sie in kleineren Betrieben mit Vorbehalt sehen. Selbst wenn sie strikt anonym erfolgen – was eine Grundvoraussetzung darstellt – werden Sie letztlich nur einen Trend erhalten. Die ganze Wahrheit können Sie nicht erwarten. Schließlich geht keiner gern das Risiko ein, es sich mit seinem Chef zu verderben. Beachten Sie: Je angespannter die Arbeitsmarktsituation in Ihrer Region ist, umso mehr gilt dieser Grundsatz. Trotzdem: Als flankierendes Werkzeug sind Mitarbeiterbefragungen nützlich. Sie sollten jedoch um weitere Erhebungsmethoden ergänzt werden.  

    Der Stimmungskarten-Test

    Der nachfolgend beschriebene Stimmungstest lässt sich ganz einfach bewerkstelligen und auch jederzeit wiederholen. Sie benötigen dazu lediglich kleine, farbige Kärtchen aus Karton in den Farben rot, gelb und grün sowie einen Sammelkasten, den Sie an unbeobachteter Stelle aufstellen.  

     

    In bestimmten Zeitabständen – beispielsweise einmal wöchentlich – werfen möglichst alle Mitarbeiter jeweils eine „Stimmungskarte“ vollkommen anonym ein. Es sollte selbstredend so viel Vertrauen herrschen, dass immer pro Kopf nur eine Karte eingeworfen wird und Sie als Chef die strikte Anonymität akzeptieren.  

    • Grün steht dabei für eine gute Stimmung, keine oder nur wenige Probleme und Freude bei der Arbeit.
    • Gelb bedeutet „heiter bis wolkig“, also ein gemischtes Bild.
    • Rot bedeutet: Stimmung mies, Alarmstufe.