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  • · Fachbeitrag · Kolumne

    Stehen wir uns doch nicht selbst im Weg!

    von StB Jens Henke, Berlin

    | Steuerberatung ist Männersache ‒ jedenfalls, wenn man sich die Berufsstatistik ansieht. Da steht es immer noch 6:4. 64 % Berufsträgern stehen 36 % Berufsträgerinnen gegenüber. Jedoch ändert sich das Geschlechterverhältnis von Jahr zu Jahr zugunsten der Frauen. Nur in manchen Bereichen merkt man von dieser Veränderung noch nicht viel davon. Das ist nicht nur schade, sondern auch ein Fehler. |

     

    Seit einigen Jahren halte ich deutschlandweit Seminare zum Thema „Digitaler Wandel in der Steuerberatung“ ‒ wenn möglich im Tandem mit Berufskolleginnen. Ebenso besuche ich gerne und regelmäßig Veranstaltungen der Kammern und Verbände zu diesem Thema. Es geht stets um Prozessoptimierung und Digitalisierung sowie die Gestaltung neuer Strukturen, die den technischen und wirtschaftlichen Zeitgeist treffen und zukunftsorientiert sind. Der Frauenanteil bei diesen Veranstaltungen beträgt schon mal beachtliche 75 %. Auf Podien und in Workshops erlebt man hingegen überwiegend Männer. Dabei gibt es fachlich hoch versierte Steuerberaterinnen. Warum sitzen sie nicht auch auf den Podien?

     

    Bei den gehaltenen Seminaren und Workshops fällt mir auf, dass die aktive Beteiligung in Form von Wortbeiträgen und Präsentationen von Gruppenarbeiten überwiegend von Männern kommt. Diese Aussage trifft auch zu, wenn 75 % der Seminarteilnehmer weiblich sind und nur 25 % männlich. Bezüglich der qualitativen Beteiligung und der ausgewerteten Analysen musste ich feststellen, dass die Ergebnisse von Frauen nicht selten inhaltlich einen Vorsprung hatten.

     

    Etwas Vergleichbares beobachtete ich z. B. auch in Workshops mit einem Hersteller von Branchensoftware. Dort waren bereits die Testpersonen ausschließlich Männer. Die weibliche Perspektive fehlte vollständig ‒ dies bei Software, die zu einem sehr großen Teil von Frauen genutzt wird. Von gemischten Teams entwickelte Software erscheint mir aber deutlich durch- dachter und anwenderfreundlicher. Unser gemeinsames Ziel ist es doch, einfache und schöne Software zu entwickeln und zu nutzen.

     

    • Auf den Punkt gebracht

    Offenbar haben wir da noch einen langen Weg vor uns. Als Kolleginnen und Kollegen sollten wir gemeinsam mit weiblichen und männlichen Blickwinkeln an die aktuellen Herausforderungen herangehen, um für uns alle ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen und uns persönlich weiterzuentwickeln. Es gibt viele Hinweise darauf, dass es für ein optimales Ergebnis beider Sichten bedarf und damit beziehe ich mich nicht nur auf die vielen Studien zur besseren Entscheidungsqualität in gemischten Teams.

     
    Quelle: Ausgabe 03 / 2019 | Seite 40 | ID 45666000

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