· Digitaler Nachlass
Der digitale Nachlass ‒ Herausforderungen, Perspektiven und Lösungen für die Praxis (Teil 2)

von RAin Jessica Chaaban, FAin Erbrecht und Familienrecht, München, www.advocatio.de
| Aufbauend auf den in Teil 1 (siehe EE 25, 169) dargestellten Grundsätzen zur Vererblichkeit digitaler Konten und Kommunikationsinhalte behandelt der zweite Teil des Beitrags die neuen Herausforderungen, die sich durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ergeben, sowie die praktische Gestaltung und Abwicklung des digitalen Nachlasses. Denn Ziel jeder Nachlassgestaltung muss es sein, rechtliche Unsicherheiten zu vermeiden und eine geordnete Verwaltung digitaler Assets sicherzustellen. |
1. KI-generierte Inhalte und Accounts im Erbrecht
KI ist längst fester Bestandteil des Alltags ‒ von Suchmaschinen über automatisiert erstellte Texte, Bilder und Videos bis hin zu KI-generierten Softwareprogrammen. Auch Privatpersonen greifen regelmäßig auf KI-Systeme zurück, etwa als Suchmaschine oder Schreibassistenz. Zunehmend vertrauen insbesondere jüngere Nutzer KI-Anwendungen auch persönliche Themen, Sorgen und Probleme an ‒ beispielsweise in Dialogen mit ChatGPT oder vergleichbaren Plattformen.
a) KI-generierte Inhalte
KI-generierte Inhalte entstehen durch den Einsatz von Algorithmen und Verfahren der KI, bei denen Texte, Bilder, Videos oder sonstige Werke ohne oder mit nur geringfügigen menschlichen Eingriffen erstellt werden. Diese Inhalte gewinnen insbesondere in den Bereichen Journalismus, Kunst und Marketing zunehmend an Bedeutung. Damit entstehen neue Formen digitaler Vermögenswerte, deren urheberrechtliche Zuordnung und erbrechtliche Behandlung bislang weitgehend ungeklärt sind.
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