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  • · Fachbeitrag · Arzneiverordnungsreport 2013

    Arzneimittelberichterstattung 2012/2013: Die Zeichen stehen wieder auf mäßigem Wachstum

    von Apotheker und Unternehmensberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    | Die wesentlichen Pfeiler der Berichterstattung über den Arzneimittelmarkt bilden die laufenden Marktdaten der großen Marktforschungsinstitute IMS Health und INSIGHT Health, die jährlichen Reports zum Arzneimittelmarkt der BARMER GEK sowie der in Buchform erscheinende Arzneiverordnungsreport (AVR). Letzterer hat seine Keimzelle im Wissenschaftlichen Institut der Ortskrankenkassen (WIdO) und ist Schwerpunkt dieses Beitrags. |

    Marktüberblick und Datengrundlage

    Laut Arzneiverordnungsreport 2013 wurden in 2012 etwa 460 Mio. Rezeptblätter (- 0,4 Prozent) und 794 Mio. Verordnungen (+ 1,3 Prozent) von 143.066 (+ 1,1 Prozent) „klassischen“ Vertragsärzten zuzüglich der erstmals analysierten 60.533 Zahnärzte zulasten der GKV ausgestellt. Insgesamt finden sich jetzt 203.599 Vertragsärzte in der Auswertung. Das erschwert die Vergleichbarkeit mit früheren Jahren und zieht einige statistische Mittelwerte deutlich nach unten, da die Zahnärzte trotz ihrer hohen Zahl als „Verordnungszwerge“ ohne nennenswerte Marktbedeutung gelten müssen. 633 Mio. Verordnungen (= „Rezeptzeilen“ mit + 1,3 Prozent, die Packungszahlen liegen geringfügig darüber) entfielen auf reine Fertigarzneimittel, die traditionell im Mittelpunkt des Interesses stehen.

     

    Arzneimittelausgaben der Krankenkassen

    Nach den endgültigen Rechnungsergebnissen gab die GKV für Arzneimittel aus Apotheken je Versichertem 418,89 Euro gegenüber 416,22 Euro im Vorjahr aus. Das ist ein bescheidenes Plus von 0,6 Prozent. Die höchsten Ausgaben verzeichnete dabei die KBS (Knappschaft-Bahn-See) mit 502,52 Euro, die niedrigsten erfolgten durch die Innungskrankenkassen mit 343,77 Euro. Die Betriebskrankenkassen lagen rund 10 Euro darüber. Die mit 24,3 Mio. Versicherten (= 34,9 Prozent aller Versicherten) nach wie vor dominanten Ortskrankenkassen bewegen sich bei 453,07 Euro. Die Unterschiede erklären sich aus der jeweiligen Alters- und Morbiditätsstruktur und bestimmen das Umsatzpotenzial der einzelnen Apotheken vor Ort durchaus spürbar. Trotz nur geringfügig gestiegener Packungszahlen (+ 1,3 Prozent) haben die Tagesdosen (DDD) deutlich um 3,6 Prozent auf 37,5 Mrd. zugelegt (= 538 je Versichertem und Jahr).