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  • · Fachbeitrag · Arzneimittelversorgung

    Lieferfähigkeit 2023: Wer Lieferengpässe antizipiert, kann das Apothekenlager optimieren

    von Geschäftsführer Alexander Mörsheim, easyApotheke Eschweiler

    | Das Thema Lieferengpässe dominiert das Tagesgeschäft der Apotheken in den letzten Monaten weit mehr als im Schnitt der letzten Jahre. Dachte man noch, dass die Coronazeit bereits einen Höhepunkt dieser Problematik darstellen würde, haben die aktuellen weltpolitischen Probleme die Situation abermals verschärft. Schaut man sich die Defektlisten der Apotheken und Großhändler an, zeigt sich für verschiedene Wirkstoffe ein verheerendes Bild: Kein gelisteter Hersteller ist mehr lieferbar. Was bedeutet dies nun für die Apotheken und deren Lagerhaltung? |

    Warum ist die Lieferfähigkeit so wichtig?

    Die Lieferfähigkeit bildet die Grundlage für den Umsatz und somit für das wirtschaftliche Überleben einer Apotheke. In „normalen“ Zeiten kann eine Out-of-Stock-Situation oftmals ‒ unter Inkaufnahme von höheren Prozesskosten ‒ durch die Lieferfähigkeit des Großhandels oder des Herstellers ausgeglichen werden. Aktuell zeigt sich jedoch immer mehr, dass man nicht auf andere hoffen darf, um die eigenen Probleme zu lösen. Es ist wichtiger denn je, sich um sein Warenlager zu kümmern.

    Liquiditätsplanung

    Bei der Gestaltung des Warenlagers ist es zu Beginn wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, welchen Lagerwert die Apotheke maximal verkraften kann. Dies ist vor allem durch die eigene Liquidität getrieben. Der Merkspruch „Liquidität geht vor Rentabilität“ ist stets zu beherzigen. Dabei bedeutet Liquidität, alle laufenden Zahlungsverpflichtungen termingerecht bedienen zu können. Unter Rentabilität ist zu verstehen, dass sich das eingesetzte Kapital verzinst. Ist die Liquidität aufgebraucht, werden die Kreditgeber ihre Zahlungen einfordern und so wird der Flaschenhals immer enger. Auf die Apothekenwelt übertragen bedeutet dies deutlich größere Probleme, sobald eine Rechnung des Großhandels, der den Warenbezug einer Apotheke oft zu mehr als 80 Prozent deckt, nicht fristgerecht gezahlt werden kann.