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  • · Fachbeitrag · Apothekenmarketing

    Arbeitskleidung in der Apotheke: Welcher Dresscode ist heute eigentlich gefragt?

    von PTA Birgit Hallmann, Neustadt

    | In den letzen Jahren hat sich das Erscheinungsbild von Apotheken sowohl im Ladenbau als auch bei der Berufsbekleidung stark verändert: Während das komplette Apothekenteam früher ausschließlich in weißen Kitteln arbeitete, findet man heute durchaus unterschiedliche Bekleidungsstile. Für viele Apotheker stellt sich angesichts dieses Wandels die Frage, welcher Kleidungsstil heute eigentlich zeitgemäß ist. Muss es unbedingt der weiße Kittel oder darf es auch ein moderner, neuer Look mit mehr Farbe sein? |

    Der Klassiker: ganz in weiß

    Da das Image der Apotheke nicht nur durch die fachliche Kompetenz, sondern auch durch das optische Erscheinungsbild geprägt wird, sollte die Frage nach der „richtigen“ Kleidung sorgfältig überlegt werden. Noch immer vermittelt ein weißer Kittel in Apotheken - ähnlich wie in Arztpraxen - Kompetenz und Sauberkeit. Zudem hat das Tragen eines Kittels auch praktische Vorteile. Einerseits ist er ein unerlässlicher, vorgeschriebener Schutz zum Beispiel beim Arbeiten in der Rezeptur. Andererseits gibt er den Trägerinnen häufig auch ein Gefühl von Sicherheit - fast wie ein „Schutzmantel“. Außerdem eignen sich Kitteltaschen hervorragend zum Verstauen von Kugelschreibern, Memozetteln usw.

     

    PRAXISHINWEIS | Wenn in Ihrer Apotheke weiße Kittel getragen werden, können die Mitarbeiterinnen mit Halstüchern trotzdem sehr gut Farbe und damit Frische und Abwechslung ins Spiel bringen. Besondere Kundennähe bauen Sie auf, wenn alle Mitarbeiter zusätzlich Namensschilder tragen.

     

     

    Trotz dieser offensichtlichen Vorteile sind manche Apotheker der Meinung, dass der eintönige weiße Kittel ihre Mitarbeiter eher blass aussehen lässt.

    Alternativen zum weißen Kittel

    Bei der Entscheidung für einen bestimmten Bekleidungsstil sollten Sie sich zunächst überlegen, welches Image Sie mit Ihrer Apotheke vermitteln möchten. Wenn Sie Wert auf ein traditionell-klassisches Erscheinungsbild legen, passt der weiße Kittel wohl nach wie vor am besten. Etwas moderner und lockerer wirken dagegen farbige Oberteile in Kombination mit weißen Hosen oder weiße T-Shirts mit weißen Hosen und farbigen Westen. Damit präsentieren Sie sich eher als Gesundheitszentrum.

     

    PRAXISHINWEIS | Wenn Ihre Apotheke eine bestimmte Hauptfarbe hat - zum Beispiel eine dominierende Farbe im Logo und in der Einrichtung -, sollte sich diese Farbe in der Bekleidung wiederfinden.

     

    Der goldene Mittelweg

    Eine andere Möglichkeit, die Kleiderfrage zu entscheiden und zugleich für Abwechslung im Kleidungsstil zu sorgen ist es, im Sommer und im Winter unterschiedliche Kleidung zu tragen. So können Sie zum Beispiel im Winter den klassischen weißen Kittel tragen und in den Sommermonaten auf einheitliche farbige T-Shirts mit weißen Hosen zurückgreifen. Die Oberteile können in diesem Fall zusätzlich mit dem Apothekenlogo bedruckt oder bestickt werden. Diese Lösung hat zudem den Vorteil, dass sich Ihr Mitarbeiterteam im Sommer in luftigen T-Shirts präsentieren kann und dadurch weniger schwitzt als im Kittel.

    Passform

    Bei der Entscheidung für einen bestimmten Kleidungsstil sollten Sie berücksichtigen, dass nicht jede Mitarbeiterin die gleiche Figur hat. Genau wie bei Kitteln gibt es auch bei T-Shirts verschiedene Längen und Passformen. Jede Mitarbeiterin kann damit so vorteilhaft wie möglich gekleidet sein. Während eine große Kollegin meist in einem längeren Kittel sehr gut aussieht, steht einer kleinen Mitarbeiterin eventuell ein kürzeres Modell besser. Taillierte Shirts sind eher für schlanke Kolleginnen geeignet. Die fülligere Kollegin passt wahrscheinlich besser in eine gerade Form.

     

    Egal für welches Modell Sie sich entscheiden: Die Kleidung muss passen! Zu enge oder zu kurze Hosen sowie zu knappe oder sogar bauchfreie Oberteile sind ein absolutes No-Go in der Apotheke. Glücklicherweise gibt es viele gute Anbieter von Berufsbekleidung mit einem sehr breiten Sortiment, sodass für jeden Geschmack, jede Körpergröße und jede Figur problemlos ein passendes Kleidungsstück gefunden werden kann.

     

    PRAXISHINWEIS | Entscheiden Sie sich möglichst für ein einheitliches Modell in verschiedenen Passformen. So ist für jeden Mitarbeiter eine individuelle Lösung möglich und trotzdem eine einheitliche Linie gegeben. Wichtig ist, dass sich die Mitarbeiter in ihrer Kleidung wohlfühlen, denn nur dann haben sie eine positive Ausstrahlung.

     

    Sauberkeit

    Die Mitarbeiter sollten unbedingt darauf achten, dass die Kleidung sauber und nicht zerknittert ist, dass alle Knöpfe angebracht sind und das Namensschild gerade angesteckt ist. Das sind keine Kleinigkeiten, denn viele Kunden nehmen gerade solche Details wahr.

    Angemessenheit und Wirkung

    Überlegen Sie gut, wie die ausgewählte Kleidung auf Ihre Kunden wirkt. Allzu bunt bedruckte Bekleidung führt beim Kunden möglicherweise zu Verunsicherung. Gerade für ältere und konservative Kunden ist die modischere Variante ein noch ungewohntes Erscheinungsbild. Wenn es nicht der bewährte Kittel sein soll, wählen Sie eine seriöse Alternative, damit alle Mitarbeiter kompetent und vertrauenswürdig auftreten. Auch die Wahl der Schuhe ist wichtig. Auf allzu leichtes oder extrem hohes Schuhwerk sollte unbedingt verzichtet werden. Flip-Flops und High Heels passen aus Sicherheitsgründen und auch aus optischen Gründen nicht unbedingt in eine Apotheke.

     

    Hinweis | Denken Sie in diesem Zusammenhang nicht nur an die Kleidung Ihrer Mitarbeiter, sondern auch an deren Gesamterscheinungsbild. Ein zu starkes Make-up, Piercings und Tattoos werden von vielen Kunden in einer Apotheke als unangebracht empfunden. Einige Apotheken bezahlen Ihren Mitarbeitern daher eine individuelle und umfassende Typberatung, damit Haare, Hände und das Make-up stets passend und gepflegt sind.

    Qualität

    Da die Berufskleidung regelmäßig gewaschen werden muss, sollte beim Kauf unbedingt auf Qualität geachtet werden. Die Bekleidung sollte

    • farbecht und formbeständig sein,
    • darf beim Waschen nicht einlaufen und
    • sollte nicht so schnell Gerüche annehmen.

     

    PRAXISHINWEIS | Greifen Sie auf hochwertige atmungsaktive Fasern zurück - ähnlich wie bei Sportbekleidung. Damit kommen die Mitarbeiter nicht so leicht ins Schwitzen! Derartige Kleidung ist in der Regel auch bügelfrei. Und kaufen Sie Ihre Apothekenbekleidung am besten bei speziellen Anbietern für Berufsbekleidung. Hier werden Sie professionell und individuell beraten.

     

    Fazit: eine Mannschaft - ein Trikot - ein Ziel

    Die Bekleidung des Apothekenteams hat entscheidende Bedeutung für die Außenwirkung Ihrer Apotheke. Widmen Sie diesem Thema daher die erforderliche Aufmerksamkeit. Auch wenn Sie als Arbeitgeber das Recht haben, die Art der Apothekenkleidung zu bestimmen, besprechen Sie mit Ihrem Team, wie der Kleidungsstil in Ihrer Apotheke sein soll. Berücksichtigen Sie die Wünsche Ihrer Mitarbeiter soweit wie möglich. Wenn eine gemeinsame Entscheidung über die Kleiderfrage gefallen ist, muss diese Regelung selbstverständlich ausnahmslos für alle Mitarbeiter gelten und von allen umgesetzt werden. Ähnlich wie im Mannschaftssport gilt: eine Mannschaft - ein Trikot - ein Ziel!

     

    Weiterführender Hinweis

    • „Finanzamt erkennt nur Aufwendungen für typische Berufskleidung an“ in AH 02/2014, Seite 1
    Quelle: Ausgabe 11 / 2014 | Seite 13 | ID 42937975