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  • · Fachbeitrag · GOÄ

    IGeL-Therapie gegen Warzen, Schmerzen und schlecht heilende Wunden: wIRA

    von Dr. med. Bernhard Kleinken, PVS Consult, Köln

    | Die wIRA-Therapie (wIRA®) zur Behandlung von Warzen ist für Hausärzte eine „dankbare“ Option bei Patienten, die unbefriedigende Erfahrungen mit anderen Therapien gemacht haben oder eine Operation vermeiden wollen. Warzenbehandlung ist aber nicht die einzige Indikation für die wIRA-Therapie. In der hausärztlichen Praxis wird sie auch zur Behandlung chronischer Schmerzzustände durch rheumatische Erkrankungen, Arthrosen und Wirbelsäulensyndrome sowie beim Ulcus cruris venosum eingesetzt. Abgerechnet wird die wIRA-Therapie als IGe-Leistung. |

    Wassergefilterte Infrarot-A-Strahlung wirkt in der Tiefe

    wIRA steht für wassergefiltertes Infrarot-A Licht. Die wIRA-Therapie wurde an der Hautklinik der Universität Jena entwickelt. Dort wird sie nach wie vor bei der Behandlung von Warzen eingesetzt. Das Prinzip der Geräte ist, dass das Licht einer Lampe durch Vorschaltung eines geschlossenen Wasserfilters so gefiltert wird, dass nahezu reine Infrarot-A-Strahlung übrig bleibt. Dadurch ist eine höhere Erwärmung in tieferen Schichten möglich, ohne dass die Haut selber stark erhitzt wird und dadurch Hautschädigungen auftreten. Die tiefgreifende Durchwärmung steigert Durchblutung und Immunabwehr. Sie soll auch antioxidative Wirkung haben. Dadurch, dass die Wärmewirkung im Wesentlichen erst in der Tiefe erfolgt, wird sie als intensiv, aber angenehm empfunden. Bei manchen Patienten kann die Wirkung durch eine angenehme Farbgebung (Farbfilter) psychisch unterstützt werden. In dieser Form wird die Therapie auch als „Farbtiefenwärme“ bezeichnet.

    Warzenbehandlung

    Bei einem typischen wIRA-Therapieverlauf im Rahmen der Warzenbehandlung werden die Warzen zunächst mit keratolytischen Pflastern für zwei bis sieben Tage angelöst. Dazu wird der Patient für die Durchführung zu Hause angeleitet und der Termin für die erste Behandlung vereinbart. Vor der ersten wIRA-Behandung werden die gelösten Anteile abgetragen. Unterschiedlich erfolgen Keratolyse und Abtragung auch während weiterer Behandlungen. Die wIRA-Anwendung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Die Behandlung erfolgt in der ersten Woche dreimal, danach individuell unterschiedlich zwei- bis dreimal wöchentlich. Insgesamt sind oft etwa zehn Sitzungen ausreichend. Bei manchen Patienten ist nach etwa vierwöchiger Pause ein zweiter Behandlungszyklus erforderlich.