25.08.2020 · Fachbeitrag · Zi-Erhebung

COVID-19 verursacht 1.000 Euro Mehrkosten pro Arztpraxis

| In der COVID-19-Pandemie haben niedergelassene Ärzte pro Praxis bisher im Durchschnitt mehr als 1.000 Euro Sachkosten für Schutzausrüstung aufwenden müssen. Zudem sind pandemiebedingt für die Ärzte und die Praxisteams pro Woche etwa zwei bis drei Stunden Mehrarbeit angefallen. |

Teures Terminmangement „unter Corona“

Diese Angaben hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) als Zwischenergebnis einer Befragung gemacht, die unter bislang 1.800 Arztpraxen in Deutschland durchgeführt wurde. Als Grund für die Mehrkosten und die zusätzliche Arbeit im Rahmen der COVID-19-Pandemie wurden besonders häufig die verstärkte Nutzung von Videosprechstunden und die Änderungen im Terminmanagement genannt.

IT und DSGVO als Kostentreiber in 2019

Allerdings hat nicht nur die aktuelle Pandemie Zusatzkosten verursacht. Weitere Kostentreiber, die bereits vor der Ausbreitung des Coronavirus zu Buche geschlagen haben, sind die IT-Kosten sowie die Aufwendungen für die Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Über 6.000 Euro mussten Praxisinhaber laut Angaben des Zi im Jahr 2019 durchschnittlich für IT ausgeben, das sind fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Insbesondere die Kosten für Praxisverwaltungssysteme seien mit 400 Euro überdurchschnittlich stark angestiegen. Die Ausgaben für die Implementierung der DSGVO betrugen im 2019 im Durchschnitt fast 2.000 Euro.

Berücksichtigung der Sonderkosten bei Honorarverhandlungen

Wie der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried erklärte, seien die deutlichen Mehrkosten der Vertragsärzte durch das COVID-19-Pandemiemanagement und auch durch die Umsetzung der DSGVO derzeit nicht im Orientierungswert abgebildet. Die Sonderaufwendungen müssten bei den nun anstehenden Honorarverhandlungen berücksichtigt werden, fordert von Stillfried.

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