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  • 01.11.2005 | Selbstzahlerleistungen

    Therapie depressiver Verstimmungen durch Lichttherapie

    von Dr. med. Bernhard Kleinken, PVS Consult, Köln

    Im Herbst und Winter kommen wieder vermehrt Patienten mit depressiven Verstimmungen in die hausärztliche Praxis. Der Arzt spricht in diesen Fällen von der saisonalen Depression (SAD), in der Bevölkerung ist der Ausdruck „Winterblues“ geläufig.  

    Symptomatik und Abgrenzung der SAD

    Typisch für die saisonale Depression ist das Auftreten der Symptome in der lichtarmen Jahreszeit. Symptome sind zum Beispiel Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, verstärkte Müdigkeit und die Änderung des Essverhaltens, oft mit Heißhunger auf Süßigkeiten. Wiederholen sich die Krankheitsepisoden in mindestens zwei Jahren hintereinander, so ist dies ebenfalls ein Anzeichen auf Vorliegen einer SAD. Auch Kinder sind von saisonalen depressiven Störungen betroffen. Symptome sind bei ihnen zum Beispiel ein plötzlicher Leistungsknick in der Schule, Schlafstörungen und – im Gegensatz zu Erwachsenen – auch Gereiztheit und Hyperaktivität. Die SAD dauert einige Wochen an, manchmal auch bis zu drei Monate. Im Frühjahr und Sommer verbessert sich die Symptomatik in der Regel deutlich.  

     

    Als erstes ist der Hausarzt gefordert, eine depressive Verstimmung von der Depression als definiertem Krankheitsbild abzugrenzen. Nach dem Ausschluss somatischer Erkrankungen durch Anamnese, körperliche Untersuchung und zum Beispiel EKG und Laboruntersuchungen dienen hierzu vor allem Beurteilungs- und Fragebögen. Diese Diagnostik ist, da sie der Abklärung einer Erkrankung dient, als GKV-Leistung zu erbringen.  

    Lichttherapie bei SAD und anderen Indikationen

    Bei gesicherter SAD bietet sich wegen der ätiologischen Zusammenhänge als Therapie die Lichttherapie geradezu an. Viele Patienten ziehen die bei sachgemäßer Durchführung praktisch nebenwirkungsfreie Lichttherapie einer Gesprächstherapie vor. Nach Literaturangaben werden mit der Lichttherapie bei bis zu achtzig Prozent der Patienten Erfolge erzielt. Diese Angaben liegen über den zur reinen Gesprächstherapie berichteten Erfolgsquoten.