· Fachbeitrag · Rentenempfänger
Berufstätigkeit im Rentenalter
| Rund 150.000 Rentner hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit Ende 2012 eine sozialversicherungspflichtige Stelle. Auch stieg seit 2000 die Zahl der Minijobber über 65 Jahre um 280.000 auf 761.000. Umstritten ist, ob diese stärkere Erwerbsorientierung im Alter ein Indiz für Altersarmut oder für eine höhere Lebenserwartung in der Gesellschaft und eine bessere Gesundheit insgesamt ist. |
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales weist eine Vermutung zurück, die Zahlen belegten eine zunehmende Altersarmut. Die Quote der über 65-Jährigen, die Grundsicherung im Alter bezögen, liege seit 2007 konstant bei ca. 2,4 Prozent oder 400.000. Und dies, obwohl die Zahl der über 65-Jährigen insgesamt zwischen 2000 und 2010 um mehr als drei Mio. gestiegen sei. Dies belege auch ein Vergleich der absoluten Zahlen. 150.000 Rentner in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen machten nur eine Quote von 0,9 Prozent der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre aus. 480.000 Menschen über 65 Jahren in Minijobs seien eine überschaubare Dimension. Im Hinblick auf Minijobs sind Vergleiche zwischen 2000 und 2010 schwer anzustellen, da es Minijobs in der nun bestehenden Form erst seit der Arbeitsmarktreform 2003 gibt.
Dennoch liegt - wie auch VdK-Präsidentin Ulrike Mascher betont - die Vermutung nahe, dass es sich bei den meisten alten Minijobbern nicht um Universitätsprofessoren, die aus Freude an ihrer Tätigkeit länger arbeiten, sondern um Bezieher geringer Renten handeln dürfte, die wenig attraktive Jobs zur Aufbesserung der geringen Rente ausüben. Hierfür spricht auch, dass die Durchschnittsrente langjährig Versicherter im Vergleich zwischen 2000 und 2011 von durchschnittlich 1.021 EUR monatlich auf 972 EUR gesunken ist.
