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  • · Fachbeitrag · Praxisführung

    Weiterbildungen für ZFA:Entlastung für den Praxisinhaber

    von Katharina Münster, Medienbüro Hamburg, www.mbmed.de

    | Steigender Kostendruck und einen zunehmenden Wettbewerb kennt wohl jeder Inhaber einer Zahnarztpraxis. Daher wird eine professionelle betriebswirtschaftliche Leitung immer bedeutsamer. Praxismarketing, Finanzen und EDV sind weitere Bereiche, in denen Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) die Praxis in Zukunft voranbringen können - beispielsweise als spezialisierte Kraft nach einer Weiterbildung. |

     

    Weiterbildungen sind somit nicht nur ein Mittel, um ZFA als Mitarbeiterinnen zu binden; die ZFA können nach erfolgreichem Abschluss auch qualifizierte Aufgaben mit planerischer und leitender Funktion übernehmen und Sie als Praxischef entlasten - ein Modell, das sich für alle Beteiligten lohnt.

    Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen

    Die Weiterbildung „Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen“ richtet sich an ZFA, die ihre Fähigkeiten um kaufmännische und verwaltende Kenntnisse erweitern möchten. Sie haben die Möglichkeit, die Seminare bei der jeweiligen Industrie- und Handelskammer (IHK) vor Ort zu besuchen und legen dort auch ihre Prüfung ab. Diese Weiterbildung dauert 18 Monate und ist berufsbegleitend. Die Kurse finden in der Regel in den Abendstunden statt. Die Gesamtkosten liegen bei 3.000 Euro zuzüglich der Prüfungsgebühren.

     

    Eine weitere Option ist die Teilnahme per Fernstudium am ILS-Institut für Lernsysteme. Dabei bekommen Ihre Mitarbeiterinnen alle Lehrgangsunterlagen vorab zugeschickt, lernen von zu Hause aus und nehmen an bestimmten Kurs-Blöcken im Klassenverband teil. Die Prüfung wird ebenfalls bei der zuständigen IHK in der Nähe abgelegt. Dieses Fernstudium dauert 18 Monate, die Kosten betragen monatlich 144 Euro zuzüglich etwa 450 Euro Prüfungsgebühr. Darin sind sämtliche Kursunterlagen enthalten.

    Praxisführung durch qualifizierte Mitarbeiter

    Nach erfolgreichem Abschluss haben Sie als Praxisinhaber eine „neue“ Mitarbeiterin - eine Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen. Mit dieser Ausbildung ist Ihre so weitergebildete ZFA fit, um in der Zahnarztpraxis Managementaufgaben zu übernehmen und Arbeitsabläufe zu optimieren: Eine Fachwirtin kontrolliert die Kostenrechnung, organisiert Personalfragen und kümmert sich um Marketingstrategien - eine Entlastung für den Praxischef! Genaue Informationen zu den Modulen, zur Anmeldung und zu den Prüfungsordnungen finden Sie unter der Web-Adresse www.ihk-nuernberg.de und den Verweisen Geschäftsbereiche, Berufsbildung und Weiterbildung. Hinweise zum ILS-Fernlehrgang finden Sie unter www.ils.de und dem Verweis zum Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen.

    Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen

    Speziell auf ZFA und Medizinische Fachangestellte (MFA) ausgerichtet ist das Curriculum „Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen“. Die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe sowie die Ärztekammer Schleswig-Holstein bieten diese Weiterbildung an. Sie richtet sich an solche ZFA, die eine dreijährige bundes- oder landesrechtlich geregelte Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Die Weiterbildung gliedert sich in sechs Module, ein Praktikum sowie eine Projektarbeit und umfasst insgesamt 800 Stunden, die die ZFA berufsbegleitend absolvieren.

     

    Die Kurse finden am Wochenende sowie in zwei Blockwochen statt - eine Freistellung der Mitarbeiter ist außer für den Blockunterricht in der Regel also nicht nötig. Die Weiterbildung dauert 18 Monate und kostet insgesamt etwa 4.000 Euro. Nähere Informationen zu Anmeldung und Ansprechpartnern finden Sie unter www.ecs.aeksh.de sowie unter www.zahnaerzte-wl.de und dem Verweis auf die Akademie für Fortbildung.

     

    Meister-BaföG beantragen!

    Die ZFA hat die Möglichkeit, für die Weiterbildung Meister-BAföG zu beantragen. Dann werden die Gebühren für die Module und die Prüfungsgebühr erstattet - unabhängig vom Einkommen. 30,5 Prozent gelten als Zuschuss und müssen nicht zurückgezahlt werden, vom restlichen Darlehen werden weitere 25 Prozent bei erfolgreicher Prüfung erlassen. Die ZFA oder der Praxischef müssen daher weniger als die Hälfte der anfallenden Gebühren zurückzahlen. Mehr Informationen unter www.meister-bafoeg.info.

     

    Die Finanzen im Blick

    Buchführung, Finanzplanung und Kostenrechnung - die Zahlen sind das A und O einer wirtschaftlich erfolgreichen Praxis. Die zur Betriebswirtin weitergebildete ZFA entlastet den Chef, indem sie zum Beispiel beim Jahresabschluss mithilft oder Budgets plant, verantwortet und kontrolliert. So kann Ihre ZFA Sie als Praxischef auch in Finanzfragen fundiert unterstützen.

     

    EDV- und Kommunikation: Entlastung für alle Mitarbeiter

    Sehr relevant für die Praxis ist das Pflicht-Modul Informations- und Kommunikationstechniken. Dabei geht es um EDV-Kenntnisse, die sich die ZFA aneignen. Nach Abschluss des Moduls kann Ihre ZFA Hard- und Softwarelösungen auswählen, die Patientendatenbanken pflegen, die Betreuung der Abrechnungssysteme und die Datensicherung übernehmen.

     

    FAZIT | Setzen Sie sich mit Ihrem Team zusammen und verschaffen Sie sich einen Überblick über Aufgaben wie Abrechnungen, Marketingmaßnahmen und Finanzen. Überlegen Sie, ob sich eine Weiterbildung für eine Mitarbeiterin lohnt und wer in Ihrem Team motiviert ist, diese Doppelbelastung von Arbeit und Studium tatsächlich zu leisten. Denken Sie als Praxisinhaber darüber nach, die Kosten der Weiterbildung als „Motivationsspritze“ zu übernehmen. Im Anschluss haben Sie eine besser qualifizierte Mitarbeiterin, die Ihnen bei vielen Aufgaben zur Hand gehen kann. Was Sie aber nicht vergessen sollten: Der Fach- oder Betriebswirtin steht ein höheres Gehalt als einer „normalen“ ZFA zu.

     
    Quelle: Ausgabe 03 / 2013 | Seite 18 | ID 36225740