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  • · Fachbeitrag · apoBank-Studie

    Zahnarztpraxen sehen viel Verbesserungspotenzial, doch Zeit und Personal fehlen

    | Der Bruch der Regierungskoalition bremst auch die Reformen im Gesundheitswesen aus, dabei wäre vor allem die erhoffte Entlastung bei der Bürokratie dringend nötig. Denn knapp zwei Drittel der niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte sehen bei dem Betrieb ihrer Praxen viel Optimierungspotenzial, doch es fehlt an Zeit und Personal ‒ das ergab jüngst eine Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank). Befragt wurden auch 100 Zahnmediziner. Die Befragung wurde vom 01.07.2024 bis zum 25.07.2024 online durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen u. a., wie sie ihre Zeit einsetzen, wie es um die Personalsituation bestellt ist und wo sie Verbesserungsbedarf feststellen. |

     

    „Hinterfragt werden vor allem das eigene Leistungsangebot sowie die Arbeitsabläufe ‒ hier sehen die Praxisinhaber viel Luft nach oben, doch fast immer fehlt dafür die Zeit“, sagt Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der apoBank. „Im Vordergrund stehen natürlich die Behandlung von Patienten, aber auch die Verwaltung und Organisation der Praxen nehmen so viel Raum ein, dass für die strategische Weiterentwicklung nur wenig Zeit bleibt.“

     

    Die Zeitverteilung ist in Zahnarztpraxen im Vergleich zu Haus- und Facharztpraxen fast identisch:

    • 68 Prozent entfällt auf die Patientenbehandlung,
    • mit 16 Prozent ist auch hier Administration ein großes Thema.
    • Die Zeit, die sie sich für die Mitarbeiter nehmen, schätzen sie auf sechs Prozent,
    • für die eigene Fortbildung vier Prozent und
    • für die Entwicklung der Praxis bleibt mit drei Prozent auch den zahnärztlichen Inhaberinnen und Inhabern nicht viel Zeit.

     

    Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner melden auch meisten offenen Stellen: Fast jede zweite Praxis (47 Prozent) sucht nach Mitarbeitern, was im Schnitt mit sieben Monaten im Vergleich zu den anderen Heilberufsgruppen nicht allzu lange dauert ‒ sich jedoch in einzelnen Fällen bis zu drei Jahren hinziehen kann. Entsprechend sind es Zahnärzte, die mit 66 Prozent von allen Heilberufsgruppen am häufigsten Schwierigkeiten haben, neues und geeignetes Personal zu finden.

     

    „Den Bedarf nach Optimierung spiegeln uns die Befragten grundsätzlich in fast allen Bereichen, aber auch, dass dafür keine Zeit bleibt, und hier entsteht ein Teufelskreis, denn an den Arbeitsabläufen lässt sich in der Regel immer etwas tun, um mehr Ressourcen zu gewinnen“, sagt Zehnich. „Unsere Berater machen regelmäßig die Erfahrung, dass gezielte Modernisierungsmaßnahmen, intensivere Kostenkontrolle oder die Anpassung mancher Prozesse die Wirtschaftlichkeit und die Zufriedenheit der Teams verbessern. Im Endeffekt ist das auch das beste Vorgehen gegen den Fachkräftemangel, weil wirtschaftlich erfolgreiche Heilberuflerinnen und Heilberufler nur solche Gehälter zahlen können, die die Kostenstruktur der Praxis oder Apotheke hergibt. In Verbindung mit einem modernen Arbeitsplatz und gutem Betriebsklima sind das letztlich auch die wirksamsten Maßnahmen für langjährige Mitarbeiterbindung.“

    Quelle: apobank.de; die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut DocCheck Insights (Köln) durchgeführt

    Quelle: ID 50252187