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  • · Fachbeitrag · Mnemotechniken

    Visualisieren, Verknüpfen, Erinnern ‒ Techniken, um Patientenwissen mühelos abzurufen

    von Zach Davis, Buchholz, simple-first.de

    | Im hektischen Praxisalltag, in dem neben den eigentlichen Behandlungen täglich E-Mails, Telefonate und Besprechungen anstehen, ist ein scharfes Gedächtnis von unschätzbarem Wert. Wer sich den Namen eines Patienten oder die relevanten Details eines Falls nicht mehr ins Gedächtnis rufen kann, läuft Gefahr, in Gesprächen gedankenlos zu wirken ‒ und das kann besonders in der Patientenberatung, wo Vertrauenswürdigkeit und persönlicher Kontakt zentrale Erfolgsfaktoren sind, sehr unangenehm werden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit einfachen, aber wirkungsvollen Methoden nicht nur peinliche Vergesslichkeiten vermeiden, sondern auch in stressigen Momenten stets den Überblick behalten. |

    Namen von Patienten sicher abspeichern

    Es passiert jedem: Man stellt sich vor, hört den Namen ‒ und vergisst ihn Sekunden später. „Wie war der Name noch mal?“, hallt es in Gedanken wider, wenn Sie den Blickkontakt verlieren. Im Patientengespräch kann das besonders unangenehm sein, denn der persönliche Kontakt zu Patienten basiert maßgeblich auf einem guten ersten Eindruck und der Fähigkeit, sich an Details zu erinnern. Doch warum merken wir uns manche Namen sofort und andere nicht? Ganz einfach: Unser Gehirn liebt Bilder und Geschichten ‒ doch abstrakte Namen ohne visuelle Verknüpfung bleiben oft unauffällig. Anstatt sich einen Namen nur als Buchstabenfolge einzuprägen, sollten Sie versuchen, ihn in ein markantes Bild zu übersetzen. Die folgenden Methoden helfen Ihnen genau dabei.

     

    Die Ankertechnik: Jeder Name braucht ein Bild

    Das Grundprinzip ist simpel: Verwandeln Sie jeden Namen in ein lebendiges Bild:

    • Ein Herr Müller kann durch das Bild einer großen, sich drehenden Windmühle repräsentiert werden.
    • Eine Frau Fischer stellen Sie sich vor, wie sie mit einer Angel in der Hand an einem See steht.

     

    Wichtig ist, dass das Bild möglichst ungewöhnlich und einprägsam ist. Ein verrücktes, humorvolles Bild bleibt im Gedächtnis haften und erleichtert den Abruf, wenn Sie den Namen wieder benötigen.

     

    Die Storytelling-Methode: Namen in eine kurze Szene einbetten

    Unser Gedächtnis speichert Geschichten besser als isolierte Informationen. Verbinden Sie daher den Namen direkt mit einer kleinen, einprägsamen Szene:

     

    • Stellen Sie sich vor, Ihr neuer Patient heißt Herr Schneider. Statt sich nur den Namen zu merken, visualisieren Sie ihn, wie er mit einer riesigen Schere Papiere zurechtschneidet ‒ ein Bild, das Sie sofort an den Namen erinnert.
    • Bei einer Patientin namens Frau Sommer können Sie sich vorstellen, wie sie an einem sonnigen Tag mit Strohhut und eiskalter Limonade an einem Café-Tisch sitzt.

     

    Diese Methode erfordert nur ein wenig Vorstellungsvermögen ‒ und schon wird der Name in Form einer kleinen Geschichte in Ihrem Gedächtnis verankert.

     

    Der Promi-Trick: Bekannte Vornamen als Gedächtnisanker nutzen

    Besonders bei Vornamen können Sie auf die Kraft bekannter Persönlichkeiten zurückgreifen.

    • Eine Patientin namens Angelina wird unweigerlich an Angelina Jolie erinnern ‒ ein prominenter Anker, der sofort ins Gedächtnis geht.
    • Auch bei anderen Vornamen, wie Boris, können Sie den berühmten Tennisspieler Boris Becker heranziehen.

     

    Diese Technik funktioniert besonders gut, da bekannte Namen in unserem Gedächtnis bereits verankert sind. Durch die Verknüpfung mit dem Patientennamen wird die Erinnerung quasi „aufgepeppt“ und bleibt länger erhalten.

     

    Die Doppel-Verknüpfung: Name und Merkmal kombinieren

    Noch wirksamer ist es, den Namen mit einem besonderen Merkmal der Person zu verbinden.

    • Ein Herr Klein, der auffallend groß ist, bleibt dank der auffälligen Diskrepanz unvergesslich.
    • Eine Frau Schwarz, die stets knallbunte Kleidung trägt, wird sofort mit diesem auffälligen visuellen Kontrast assoziiert.

     

    Diese Methode sorgt dafür, dass sich nicht nur der Name, sondern auch ein prägnantes Charakteristikum im Gedächtnis festsetzt ‒ ideal, um sich in stressigen Situationen an die Person zu erinnern.

    Patientenwissen mit dem Namen verknüpfen

    Sich einen Namen zu merken, ist eine Sache ‒ sich jedoch auch an alle wichtigen Patienteneninformationen zu erinnern, ist noch mal eine andere. Die wahre Stärke liegt darin, beides zu verknüpfen. Wer nicht nur den Namen beherrscht, sondern auch die zugehörigen Details, hinterlässt einen bleibenden und professionellen Eindruck. Diese drei Techniken helfen Ihnen dabei.

     

    Die erweiterte Ankertechnik

    Erinnern Sie sich an das Bild, das Sie bereits für den Namen gespeichert haben ‒ beispielsweise eine Windmühle für Herrn Müller. Erweitern Sie dieses Bild, indem Sie relevante Patienteninformationen hinzufügen.

     

    • Ist Herr Müller Immobilienbesitzer, stellen Sie sich vor, wie die Windmühle inmitten einer Reihe von schicken, modernen Gebäuden steht.
    • Oder, wenn Herr Müller ein junges, dynamisches Unternehmen führt, könnten Sie sich vorstellen, wie die Mühle von futuristischen Elementen umgeben ist.

     

    Durch diese erweiterte Verknüpfung speichern Sie nicht nur den Namen, sondern auch wichtige Details zum Patienten ab.

     

    Die Gesprächsverknüpfung

    Verbinden Sie den Namen mit dem ersten bedeutsamen Gespräch, das Sie geführt haben.

    • Erinnern Sie sich an einen Patienten namens Herr König, der in einem intensiven Erstgespräch von seiner geplanten Unternehmensgründung erzählte. Stellen Sie sich vor, wie er mit einer goldenen Krone und einem Zepter in der Hand auftritt ‒ ein Bild, das sowohl seinen Namen als auch seine Botschaft symbolisiert.
    • Solche Verknüpfungen helfen Ihnen, das Gespräch und damit die wichtigen Informationen automatisch mit dem Namen zu assoziieren.

     

    Der Visitenkarten-Trick

    Stellen Sie sich vor, die Visitenkarte eines Patienten enthält neben dem Namen ein prägnantes Bild, das eine wichtige Information transportiert. Ein Herr Fischer, der im E-Commerce tätig ist, könnte sich so darstellen, dass an seiner Visitenkarte eine Angel abgebildet ist ‒ und an der Angel hängt ein symbolisch überdimensionales Warenpaket. Diese bildliche Darstellung verknüpft den Namen unmittelbar mit der Geschäftstätigkeit und erleichtert den Abruf bei zukünftigen Gesprächen.

     

    FAZIT | Je öfter Sie die Methoden nutzen, desto leichter fällt Ihnen der Abruf ‒ und schon bald werden Sie feststellen, dass Sie in jedem Patientengespräch mühelos Namen und Patientenwissen parat haben. Damit stärken Sie nicht nur Ihr eigenes Selbstvertrauen, sondern hinterlassen auch einen nachhaltigen, professionellen Eindruck. Vielleicht wird man Sie sogar bald um Ihr phänomenales Gedächtnis beneiden ‒ und das ganz ohne Zaubertricks.

     
    Quelle: ID 50458235