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  • · Fachbeitrag · Kontoführung

    Neue Chancen durch die Steuerung der Praxis-Finanzströme mit „Electronic Banking“

    von Wirtschaftsjournalist Michael Vetter, Dortmund

    | Zahnarztpraxen können mithilfe des sogenannten „Electronic Banking“ mehr Transparenz schaffen und so ihr Rating und damit ihre Kreditwürdigkeit verbessern. Banken bieten dazu individuell zugeschnittene Software-Programme an. Sie helfen, die Zahlungsströme besser zu steuern. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie vorgehen können und wo die Vorteile liegen. |

    Nachholbedarf bei Zahnarztpraxen

    Der Einsatz einer solchen Software versetzt Zahnärzte in die Lage, durch eine Rentabilitäts- und Liquiditätssteuerung anspruchsvolle betriebswirtschaftliche Ziele und Wettbewerbsvorteile zu erreichen. Dieser wichtige Teil unternehmerischen Handelns gewinnt wegen der zunehmend restriktiven Kreditvergabe an Bedeutung. Angeboten wird Software für Basisinformationen wie Kontostände, Umsätze und Terminlisten ebenso wie für die komplexen Bereiche der Lohn- und Finanzbuchhaltung.

     

    Übersicht für Ihre Geldanlagen

    Daneben werden zum Beispiel Daten zu Kreditlinien und Kreditfälligkeiten der Zahnarztpraxis berücksichtigt. Auch für Geldanlagen bieten derartige Programme viele Einsatzmöglichkeiten wie zum Beispiel Tages- und Termingeldübersichten. Es überrascht daher, dass es in Zahnarztpraxen offenbar Nachholbedarf gibt: Vor allem die zur Optimierung der Zahlungsströme angebotene Software wird kaum eingesetzt.

     

    Steuerung mehrerer Konten

    Dabei gibt es effiziente Alternativen zur üblichen Abwicklung des täglichen Zahlungsverkehrs mit mehreren Banken. Gerade Zahnärzte sollten hierüber nachdenken, da bei Ihnen Mehrfachbankverbindungen die Regel darstellen. Mit ihrer Hilfe können mehrere Konten übersichtlich gesteuert werden und so Kredit- und Überziehungszinsen deutlich reduziert werden.

    Verschlüsselungstechniken auf dem Vormarsch

    Elektronische Verschlüsselungen der jeweiligen Unterschriften dienen dazu, sensible Daten gegen Missbrauch zu schützen. Elektronische Schlüssel sind ausschließlich dem Rechner des jeweils Verantwortlichen und des betreffenden Bankinstituts bekannt. Je nach Produkt sorgt zudem eine automatische Sperrung des Online-Zugangs dafür, dass Unbefugte durch Ausprobieren die Persönliche Identifikationsnummer (PIN) nicht ermitteln können. Zudem ist die Einrichtung einer individuelle Zugriffsberechtigung für einzelne Funktionen und bestimmte Daten für entsprechend autorisierte Mitarbeiter ebenso möglich wie die Erstellung zeitnaher Übersichten über jede einzelne Transaktion. Damit ist für jede Buchung der Verantwortliche zu erkennen.

     

    Überblick: Einsatzmöglichkeiten des „Electronic Banking“

    Entscheiden Sie sich in Ihrer Zahnarztpraxis für das „Electronic Banking“, hätte dies die nachfolgenden Vorteile:

     

    • Orts- und zeitunabhängiger Zahlungsverkehr
    • Online-gestützte Kontoverwaltung mit taggleichem Kontenausgleich
    • Übersicht über mehrere Konten
    • Effizientes Transaktionsmanagement
    • Selbstständige Tages- oder Termingeldanlage
    • Individuell auf die Praxis zugeschnittene Zusatzdienste
    • Überblick über aktuelle Informationsschreiben Ihrer Bank
    • Erstellung von Depotübersichten

    Cash-Management ist Chefsache

    Cash-Management ist als Teil der betriebswirtschaftlichen Steuerung in Zahnarztpraxen Chefsache. Voraussetzung für die tägliche Kontendisposition sollte zunächst ein professioneller Liquiditätsplan für die nächsten sechs bis zwölf Monate sein; eine Prüfung der finanziellen Risiken der Praxis und der möglichen Reaktionen sollte in kurzen Abständen erfolgen. Hierbei geht es vor allem um Liquiditäts- und Zinsrisiken: Zumindest zweimal im Jahr sollten sämtliche Kosten der Bankverbindungen detailliert geprüft werden.

     

    Bei Rentabilitätsüberlegungen sollten darüber hinaus die Möglichkeiten kurzfristiger Geldanlagen wie Tages- und Termingelder sowie die Konditionen der Kreditinstitute miteinander verglichen werden. Auch hierzu werden von Banken verschiedene Softwarelösungen angeboten.

    Electronic-Banking als Kriterium zur Kreditbeurteilung

    Der Schwerpunkt bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit lag früher auf den betriebswirtschaftlichen Zahlen („harte“ Faktoren). Inzwischen geht es auch um „weiche“ Faktoren - etwa um die unternehmerischen Fähigkeiten des Zahnarztes, was neben Planung und Organisation auch den verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitern umfasst. Diese unter dem Begriff „Unternehmenssteuerung“ zusammengefassten strategischen Bereiche können mithilfe von „Electronic Banking“ professionalisiert werden.

     

    Banken schätzen es, wenn sich derartige Optimierungen in der Liquiditäts- und Rentabilitätsrechnung der jeweiligen Zahnarztpraxis positiv auswirken. Im Ergebnis kann dies zu einer günstigeren Kreditbeurteilung führen.

     

    FAZIT |  Mithilfe des „Electronic Banking“ können Sie Transparenz über Ihre Bankgeschäfte schaffen und Ihr Rating verbessern. Es ist daher sinnvoll, das Thema beim nächsten Kreditgespräch konkret anzusprechen. So können Sie die Erwartungen der Bank mit den eigenen Vorstellungen besser auf einen Nenner bringen. Fordern Sie zudem die Offenlegung der Einzelheiten Ihres Praxisratings. Dadurch können Sie „Schwachstellen“ erkennen und beheben.

    Quelle: Ausgabe 10 / 2013 | Seite 23 | ID 42304684