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  • · Fachbeitrag · Beitragsreihe (Teil 5)

    Die neue professionelle Praxissteuerung ‒ was bleibt wirklich als Praxisgewinn?

    von StB, vBP Prof. Dr. Johannes G. Bischoff, Köln, bischoffundpartner.de

    | Wirtschaftliche Lebensgrundlage der meisten niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte ist der Praxisgewinn. Er betrug im arithmetischen Bundesdurchschnitt laut KZBV-Jahrbuch 2024 rund 200 TEuro je Praxisinhaber und ist gegenüber dem Vorjahr leicht gefallen (Details in ZP 02/2025, Seite 3 ). Doch dieser Gewinn ist nur die steuerliche Bemessungsgrundlage für die Einkünfte aus der freiberuflichen Tätigkeit als Zahnarzt und zeigt nicht die tatsächliche Liquidität. Wer also wissen will, was an Geld tatsächlich im Portemonnaie landet, muss anders rechnen. |

    Bandbreite der Gewinne schwankt stark

    Die Bandbreite der Gewinne schwankt stark: 23,8 Prozent der Praxisinhaber in Deutschland haben Gewinne von unter 100 TEuro p. a. Auf der anderen Seite erwirtschaften 9 Prozent Gewinne von über 400 TEuro p. a. Außerdem gibt nach wie vor es ein Ost-/West-Gefälle: In den neuen Ländern liegt der Gewinn pro Praxisinhaber im Schnitt um ca. 18 Prozent unter dem in den alten Ländern.

     

    Ein Großteil der Praxen hat zudem stark schwankende Quartalsergebnisse. Dies liegt nicht nur daran, dass die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) durch die Zufälligkeiten des Zahlungsverkehrs beeinflusst wird. Vielmehr verschieben viele Praxen Gewinne ganz bewusst zum Jahresende und damit auch Steuerbelastungen ins Folgejahr. Dafür werden z. B. zum Jahresende Privatliquidationen so spät versendet, dass Patienten erst im neuen Jahr das Honorar begleichen. Umgekehrt werden Laborrechnungen zum Jahresende früher als ansonsten üblich beglichen oder im alten Jahr noch Materialbestände aufgefüllt, um höhere Materialrechnungen noch im alten Jahr bezahlen zu können. Will man also den zu erwartenden Praxisjahresgewinn beispielsweise auf Grundlage der ersten drei Quartale berechnen, so darf bei solchen Verschiebungen nicht einfach das Ergebnis der ersten drei Quartale um 1/3 hochgerechnet werden.