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  • 01.10.2005 | Personal

    Was tun bei Burnout und innerer Kündigung?

    von Diplom-Pädagoge Dr. Wolfgang Huge, Bad Essen

    Kommt Ihnen folgende Situation bekannt vor? „Bislang lief im Praxisteam alles glatt. Die Mitarbeiterinnen und der Chef verstanden sich gut – nicht nur bei der Arbeit, sondern auch privat. Doch seit ein paar Wochen ist eine bestimmte Mitarbeiterin ‚fix und fertig‘. Sie hat keine Zeit mehr, ist schnell gereizt und kommt gelegentlich zu spät. Auch Fehltage wegen Krankheit häufen sich.“ Droht diese Mitarbeiterin in eine Burnout-Falle zu stolpern? Oder hat sie bereits innerlich gekündigt? Hier sind Sie als Praxisinhaber gefragt.  

    Wie sich Auswirkungen zeigen

    Wo sich derartige Anzeichen zeigen, hilft nur das offene Gespräch. Zu warten und auf Besserung zu hoffen, führt mit hoher Wahrscheinlichkeit nur zu einer Verschlimmerung der Situation für alle Seiten. Häufen sich Krankheitsausfälle, müssen die Kollegen verstärkt einspringen. Eiltempo ist gefragt. Die Folgen sind Überstunden der gesunden Mitarbeiter, Abstriche bei der Kommunikation und Information untereinander, mangelnde Absprache und schließlich Fehler. Der Druck in der Praxis nimmt zu. Und bald schon zeigt ein zweites Teammitglied Ermüdungserscheinungen. Das Klima verschlechtert sich, ohne dass jemand eigentlich genau weiß warum. Sinnverlust, Unlustgefühl, Passivität und Trägheit breiten sich aus, beeinträchtigen das Betriebsklima und erzeugen Stress auf allen Seiten.  

    Wann Sie spätestens reagieren sollten

    Das Burnout-Syndrom ist nicht von heute auf morgen da und erreicht das einzelne Team oft zunächst unbemerkt. Sobald aber die ersten Anzeichen da sind, gilt es auf die Bremse zu treten.  

     

    Erste Anzeichen von Burnout und innerer Kündigung

    • Patienten werden unfreundlich behandelt.
    • Im Praxisteam herrscht ein humorloses und wenig herzliches Klima.
    • Konflikte und Spannungen untereinander erzeugen eine schlechte Stimmung.
    • Die Mitarbeiter zeigen wenig Entgegenkommen bei der Urlaubsplanung und Vertretung kranker Kolleginnen.
    • Familien- und Freizeitangelegenheiten werden wichtiger als die Belange des Arbeitsplatzes genommen.
    • Es werden keine Vorschläge zur Gestaltung und Verbesserung des betrieblichen Alltags mehr gemacht.
    • Es besteht kein Interesse an Fortbildungsmaßnahmen und beruflichem Vorankommen.

    Auch den eigenen Stressfaktor überprüfen

    Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit auch Ihren eigenen Stressfaktor. Wenn Sie folgende Fragen beim Lesen mehrfach mit „Ja“ beantworten, wird es höchste Zeit, dass Sie an sich denken.  

     

    Burnout-Check-up

    • Sie können auch nach Feierabend nicht abschalten, Ihre Gedanken kreisen immer um die Praxis?
    • Sie fühlen sich den wachsenden Aufgaben manchmal ohnmächtig ausgeliefert und sind mit Ihrer eigenen Leistung unzufrieden?
    • Alles geht Ihnen auf die Nerven. In der Praxis und im Privatleben sind Sie schnell erschöpft, unaufmerksam und gereizt?
    • Sie haben das Gefühl, täglich zehn/zwölf Stunden zu arbeiten, und kommen auch am Wochenende und im Urlaub nicht zur Ruhe?
    • Sie sagen immer häufiger Verabredungen mit Freunden und Bekannten ab, um endlich einmal „Ruhe zu finden“?
    • Sie leiden zuweilen an Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Verdauungsstörungen, Magen- oder Herzbeschwerden? Ihr Blutdruck ist erhöht, Sie sind oft erkältet?

    Welche Maßnahmen können Sie konkret ergreifen?