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  • · Fachbeitrag · Betriebswirtschaft

    Kennzahlen richtig interpretieren

    von Dipl.-Volkswirt/Sportwissenschaftler (M. A.) Uwe Schiessel, Uwe Schiessel Consulting, www.USConline.de

    | Als Inhaber einer Heilmittelpraxis können Sie Ihre unternehmerischen Entscheidungen am besten auf der Grundlage betriebswirtschaftlicher Kennzahlen treffen (siehe PP 02/2016, Seite 6 ). Dabei kommt es allerdings darauf an, die richtigen Kennzahlen zu erfassen und sie auch richtig zu interpretieren. Kennzahlen sind nur so gut, wie sie ihr Planer strukturiert hat. Deshalb ist es notwendig, vorher festzulegen, welche Information eine Kennzahl liefern soll und welche nicht. Wer dabei richtig vorgeht, kann die Chancen nutzen, die ihm das Zahlenwerk langfristig bietet. |

    Falsche isolierte Betrachtung von Kennzahlen

    Sie müssen die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen immer im Zusammenhang mit anderen Zahlen betrachten. Wenn Sie wesentliche Faktoren außer Acht lassen, können sich Kennzahlen enorm verändern und die Aussage sogar verfälschen bzw. ins Gegenteil umkehren.

     

    • Beispiel: Kennzahl „Umsatz pro Therapeut“

    Therapeut A erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 60.000 Euro.

    Therapeut B erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 56.000 Euro.

     

    Dem Anschein nach, hat Therapeut A die bessere Leistung erbracht.

    Wenn allerdings in die Analyse die durchschnittliche Wochenarbeitszeit pro Jahr beider Therapeuten mit einfließt, ist es umgekehrt:

     

    Therapeut A erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 60.000 Euro.

    Seine durchschnittliche Arbeitszeit beträgt 40 h/ Woche.

    Somit erwirtschaftet er pro Wochenstunde im Jahr 60.000 Euro/40 h = 1.500 Euro pro Wochenstunde im Jahr.

     

    Therapeut B erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 56.000 Euro.

    Seine durchschnittliche Arbeitszeit beträgt 35 h/ Woche.

    Somit erwirtschaftet er pro Wochenstunde im Jahr 56.000 Euro/35 h = 1.600 Euro pro Wochenstunde im Jahr.

     

    Das bedeutet: Korrigiert um die Wochenarbeitszeit im Jahr hat der Therapeut B einen höheren Umsatz pro geleistete Wochenstunde im Jahr erbracht.