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  • · Fachbeitrag · Präventionskurse

    Probleme bei der Zentralen Prüfstelle Prävention

    von Silke Jäger, Fachjournalistin Gesundheitswesen, Marburg

    | Die Zentrale Prüfstelle Prävention wurde eingerichtet, um Informationen über Präventionskurse zu bündeln (siehe PP 01/2014, Seite 4 ). So sollte es für alle Beteiligten - Kursanbieter, Kursteilnehmer und bezuschussende Kassen - leichter werden, zusammenzuarbeiten. Doch im Gegensatz zu den für das Projekt federführenden Krankenkassenverbänden (BKK-Dachverband und vdek), die sich zuletzt sehr zufrieden zeigten, üben die Therapeuten harsche Kritik. Denn es läuft vieles nicht rund bei der Zentralen Prüfstelle Prävention. |

    Die Probleme

    Die Verantwortlichen für das Projekt hatten wohl nicht damit gerechnet, dass der Andrang so groß sein würde. Denn seit dem Start der Zentralen Prüfstelle Prävention klagen Therapeuten darüber, dass die Hotline nur schwer erreichbar ist. So können sie ihre Fragen nicht zeitnah klären und Probleme nicht schnell beheben lassen. Zum Teil werden nämlich die bereits geprüften und registrierten Kurse aus der alten Datenbank nicht korrekt übertragen oder sind gar nicht mehr auffindbar. Außerdem wird manchen bereits zertifizierten Kursen die Anerkennung wieder aberkannt. Außerdem gehören nicht alle Kassen der Zentralen Prüfstelle an, zum Beispiel die meisten AOKen nicht. So ist von der angestrebten Erleichterung für die Zertifizierung noch nicht viel zu spüren.

     

    Weiterhin gibt es auch einige technische Probleme. Die Unterlagen zur Zertifizierung können nur Online eingereicht werden. Sie müssen also hochgeladen werden. Bisher war die Zeit, die das Portal dafür zur Verfügung stellte, jedoch relativ knapp bemessen. So hatten gerade Anbieter mit vielen Kursunterlagen oder unerfahrene Internetnutzer Probleme, innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters ihre Belege einzureichen. Außerdem funktioniert der Online-Login nicht reibungslos. Viele Therapeuten stellten fest, dass sie trotz korrekter Eingabe ihrer Login-Daten keinen Zugang zur Eingabemaske erhielten.

    Verbände fordern Lösungen

    Die Kursregistrierung und -verwaltung erscheint damit empfindlich gestört. Mit jedem Kurs, der eigentlich in das Online-Portal gehört, dort aber nicht zu finden ist, entsteht den Anbietern ein wirtschaftlicher Schaden. Das sorgt für Ärger, den die Therapeuten in den letzten Wochen zuhauf bei ihren Verbänden vorgebracht haben. Die Verbände haben daraufhin die Anliegen und den Ärger ihrer Mitglieder bei der Zentralen Prüfstelle und den Kassenverbänden der Ersatzkassen und BKKen vorgebracht und auf eine schnelle Beseitigung der Probleme gedrängt. Die Zentrale Prüfstelle versicherte dem IFK (Bundesverband der selbstständigen Physiotherapeuten e. V.), die Probleme schnellstmöglich zu beseitigen und begründete die Schwierigkeiten damit, dass der Umfang der Umstellung sehr groß sei. Andrea Rädlein, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Verbands für Physiotherapie (ZVK) e.V. wird sich darüber hinaus in den nächsten Wochen mit dem Verband der Ersatzkassen treffen, um dort die Anliegen der Therapeuten vorzubringen und auf eine schnelle Lösung der Probleme hinzuarbeiten. Das Ziel ist auch, die Handhabung des Portals zu vereinfachen.

    Erste Maßnahmen

    Udo Fenner, Geschäftsführer des VPT (Verband Physikalische Therapie), berichtet auf der Website des Verbands ausführlicher über die Erfahrungen mit der Zentralen Prüfstelle und den Kassenverbänden. So hatte der VPT bereits Anfang Februar die bestehenden Probleme angemahnt. Inzwischen seien einige Maßnahmen von der Zentralen Prüfstelle ergriffen worden, um die Erreichbarkeit zu verbessern:

     

    • Es sind mehr Mitarbeiter eingestellt worden, um die Anfragen, die telefonisch und per E-Mail gestellt werden, schneller und besser beantworten zu können.

     

    • Das Zeifenster, in dem Dokumente hochgeladen werden können, ist auf drei Stunden erhöht worden. So haben die Anbieter mehr Zeit, ihre Konzepte und Belege einzureichen. Wichtig | Halten Sie sich an die angegebenen Fristen zur Ein- und Nachreichung von Unterlagen.

     

    • Es stehen nun insgesamt zehn Megabyte Speicherplatz für die Dokumente zur Verfügung, weil die zuvor vorgesehenen acht Megabyte zum Teil nicht ausgereicht hatten.

     

    • Das Login-Prozedere wird direkt bei den Eingabefenstern noch einmal genau erklärt, damit die Anmeldung nicht schon zu Anfang scheitern muss.

     

    Beachten Sie | Wenn Sie Schwierigkeiten mit dem Login haben, kann das an den besonderen technischen Anforderungen liegen, die mit dem Login-Prozedere verbunden sind. Das ist nach Angaben der Krankenkassen aus datenschutzrechtlichen Gründen in dieser Form notwendig, erscheint jedoch vielen Anwendern als recht umständlich, weil man die Eingabeseite nur über einen besonderen Link ansteuern darf, um Benutzernamen und Passwort wirksam eingeben zu können.

     

    PRAXISHINWEIS | Achten Sie beim Login darauf, dass Sie die technischen Vorgaben einhalten. Rufen Sie die Login-Maske nur über den im separaten Bestätigungsschreiben angegebenen Link auf, da sonst das Login nicht gewährt wird, und zwar selbst dann nicht, wenn Sie Ihren korrekten Benutzernamen und das richtige Passwort eingeben.

     

    Last but not least: Reichen Sie die Prüfunterlagen nicht per Post ein. Das ist nur Online möglich!

    Quelle: Ausgabe 05 / 2014 | Seite 3 | ID 42640921