· Fachbeitrag · Transitstation EU
Kann der EU-Ursprung ein kostengünstiger Ausweg in die USA sein?
von Dipl.-Finanzwirt (FH/Zoll) Markus Bitzer, Odenthal
| Seit Einführung der reziproken US-Sonderzölle nach Section 301 Trade Act auf Waren aus bestimmten Staaten mit deutlich höheren Belastungen als für EU-Ursprungswaren suchen dortige Exporteure nach Alternativen. Immer wieder steht die EU als „Transitstation“ im Raum. Doch klar ist: U.S. Customs and Border Protection (CBP) knüpft an den Ursprung an ‒ eine bloße Durchfuhr über die EU genügt nicht, um Zollvorteile zu erlangen. |
1. Höhe US-Zölle mögliche Motivation
Die reziproken Section-301-Zölle betragen je nach Warengruppe und Land bis zu 100 % und liegen damit deutlich über den in den USA für EU-Ursprungswaren geltenden Zollsätzen. Damit entsteht für Exporteure ein starker Anreiz, Waren formal als „EU-Ursprung“ zu deklarieren und so von günstigeren Bedingungen zu profitieren. Versucht wird, durch eine Zwischenstation in Europa nicht nur logistische Vorteile zu nutzen, sondern auch den Ursprungsstatus zu „verändern“.
2. Rechtslage: Substantial Transformation
Nach US-Recht entsteht ein neuer Ursprung jedoch nur, wenn eine „substantial transformation“ vorliegt. Gemeint ist damit, dass die Ware eine geänderte Charakteristik oder eine neue Verwendungsbestimmung erhalten hat und eventuell auch einen Sprung in der US-Zolltarifnummer (HTSUS) macht. Eine reine Durchfuhr, Umpacken oder einfache Montage („screwdriver assembly“) reicht nicht aus:
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses PStR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 19,10 € / Monat
Tagespass
einmalig 12 €
- 24 Stunden Zugriff auf alle Inhalte
- Endet automatisch; keine Kündigung notwendig