22.01.2015 · Fachbeitrag · Leserforum

Kann man Angestellte zur Weiterbildung „zwingen“?

von Rechtsanwalt Ralph Jürgen Bährle, Bährle & Partner, Nothweiler

| Frage: „Unser Chef besteht auf einer Weiterbildung mit dem Hinweis, hierzu seien wir gesetzlich alle zwei Jahre verpflichtet. Ist dies rechtens?“ | 

Antwort: Es gibt kein Gesetz, dass angestellten Therapeuten eine regelmäßige Fortbildung vorschreibt. Und die Rahmenverträge mit den Krankenkassen sehen eine regelmäßige Fortbildungspflicht nur für Praxisinhaber und fachliche Leitungen vor. Aber: Angestellte Therapeuten können von ihrem Arbeitgeber durch Regelungen im Arbeitsvertrag, durch eine Praxisanweisung oder im Rahmen des Direktionsrechts verpflichtet werden, sich regelmäßig fortzubilden.

MERKE | Gibt es weder im Arbeitsvertrag noch in einer Praxisanweisung Regelungen zu einer Pflicht zur Fortbildung, ist der Arbeitgeber im Rahmen seines Direktionsrechts berechtigt, entsprechende Anweisungen mündlich zu erteilen.