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  • · Fachbeitrag · Praxiskosten

    Nur einzelne Körner oder schon ein Haufen? So motivieren Sie Ihr Team zur Sparsamkeit

    von Dipl.-Kfm. Thomas Schneider, Essen

    | Neben der Maximierung des Praxisumsatzes bleibt die Kostensenkung ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg einer Physiopraxis. Eng mit den Kosten verbunden ist der Ressourcenverbrauch. Harte Sanktionen bzw. eine „Nulltoleranzpolitik“ erscheinen kaum praktikabel, wirken lebensfremd. Sicher sind betriebswirtschaftliche Sparmaßnahmen sinnvoll ( PP 08/2014, Seite 18 f.). Allerdings fragen betroffene Mitarbeiter oft, ob ihr Verhalten einen Unterschied macht, den Ressourcenverbrauch zu senken und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Bei der Motivation zur Verhaltensänderung hilft eine uralte Frage: Wie viele Körner ergeben einen Haufen? |

    Eine uralte Frage, aber keine einfache Antwort

    Dieses sog. Sorites-Paradoxon bewegt Menschen schon seit der Antike. Wann wird aus einem Nichthaufen ein Haufen? Nicht wenn einem Weizenkorn ein Zweites hinzugefügt wird, auch nicht, wenn ein Drittes oder Viertes hinzukommt. Irgendwann ist aber ein Haufen entstanden. Die Frage ist auch in einer Physiopraxis von großer Bedeutung ‒ vor allem beim Ressourcenverbrauch. Nur weil eine Leuchte zwei Minuten länger brennt oder auf dem Weg zum Hausbesuch am Bahnübergang das Fahrzeug nicht ausgeschaltet wird, werden die Kosten kaum messbar zunehmen. Wenn sich jedoch alle Praxismitglieder ständig so verhalten, mit Sicherheit. Keine Praxis kann dauerhaft bestehen, wenn eine bestimmte Anzahl von Beschäftigten als „Trittbrettfahrer“ nicht im Sinne der Praxis denkt und handelt. In kleinen Organisationen fällt Trittbrettfahren leichter auf, Je größer also z. B. eine Physiopraxis ist, desto eher ist sie mit dem Trittbrettfahren konfrontiert.

     

    Und doch gibt keine einfache Antwort: Es gibt keine klaren Grenzen, kein Raum- oder Gewichtsmaß, keinen Geldbetrag, der die ultimative Lösung ist, keinen Praxisinhaber, der die Grenze festlegen kann. Genaue Grenzen sind sogar schädlich: Sie fördern tendenziell die Trittbrettfahrer-Mentalität, weil Betroffene erkennen, dass die Grenze noch nicht erreicht bzw. durch ihr Handeln überschritten ist. Dies bestätigt die Ansicht, dass das eigene Trittbrettfahren für die Gemeinschaft ohne erkennbare bzw. messbare Folgen bleibt.