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  • · Fachbeitrag · Praxisangebot

    Prävention von klein auf: Krafttraining für Kinderin der Physiopraxis

    von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen

    | Für eine gesunde Lebensführung spielt Prävention eine immer wichtigere Rolle ‒ gerade auch angesichts des demografischen Wandels. Körperliches Training ist aber nicht nur wichtig für die Älteren ‒ vor allem auch das Bewegungsverhalten von Kindern hat sich drastisch verändert. Das bietet Chancen auch für Therapeuten, die sonst nicht in der Pädiatrie arbeiten. |

    Auf dem Weg zu den Meilensteinen der Entwicklung

    Das Fundament motorischer Kompetenzen wird in der Kindheit gelegt. Diese Entwicklung beginnt im Neugeborenenalter und verläuft schrittweise nach einem festgelegten Muster (den sog. Meilensteinen der Entwicklung). Kommt es dabei zu keinen Störungen, ist die Basis der motorischen Entwicklung etwa mit dem fünften Lebensjahr abgeschlossen. Anschließend geht es darum, die Motorik weiter zu verfeinern und sich speziellen Anforderungen, etwa bzgl. Kraft, Koordination, Ausdauer etc., anzupassen und z. B. sportartspezifische Fertigkeiten auszubauen. Nicht erworbene motorische Fähigkeiten im Erwachsenenalter nachzuholen, ist dagegen ungleich schwieriger und erfordert einen sehr viel höheren Aufwand, u. a. weil der Lernprozess bei Erwachsenen langsamer verläuft und das nötige Fundament unzureichend ausgebaut ist.

     

    MERKE | Darüber hinaus geht es aber nicht bloß um die Motorik: So wird diskutiert, dass ein Bewegungsmangel evtl. auch kognitive Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben negativ beeinflusst. Ein Zusammenhang zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) steht zumindest im Raum. Studien zufolge erfüllen 13‒17 Prozent der deutschen Kinder zwischen 4 und 17 Jahren nicht die Aktivitätsrichtlinien der WHO (vgl. dazu auch PP 05/2021, Seite 13), rund ein Viertel weist nach Erhebungen der Bertelsmann Stiftung motorische Defizite auf.