25.08.2015 · Fachbeitrag · Interview

„Wir haben dem Bundesrat die Rote Karte gezeigt!“

von Alexandra Buba M.A., freie Wirtschaftsjournalistin, Fuchsmühl

| Pia Fankhauser ist Vizepräsidentin des Schweizer Therapeutenverbands physioswiss, in dem 8.800 von insgesamt 11.000 Schweizer Physios organisiert sind. Sie kämpft seit 2009 dafür, dass die Honorare über das Niveau von 1998 steigen. Nötig sind dabei oftmals harte Bandagen, zimperlich sind nämlich auch die Kassen nicht. |

Redaktion: Frau Fankhauser, wie ist es Ihnen nach über fünf Jahren gelungen, eine Tariferhöhung durchzusetzen?

Pia Fankhauser: Ich glaube, der wesentliche Schritt war, dass wir wirklich den Bundesrat angegriffen haben. Wir waren sehr scharf für unsere Verhältnisse, und das fanden viele erst einmal zu hart. Den Bundesrat attackieren? Das macht man einfach nicht, oder? Nachdem wir im April 2012 eine Kundgebung mit 4.000 Teilnehmern in Bern hatten, haben wir 2013 innerhalb von sechs Wochen 150.000 Unterschriften in einer Petition gesammelt und diese dem zuständigen Bundesrat überbracht. Wir haben ihm buchstäblich die Rote Karte gezeigt.