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  • · Fachbeitrag · Insolvenz

    Der Weg ins Insolvenzverfahren

    von Constanze Elter, Steuern - leicht gemacht!, Köln

    | In der Mai-Ausgabe von Praxisführung professionell haben Sie die vier Stufen des finanziellen Abstiegs kennengelernt und erfahren, was Sie tun können, wenn eine Insolvenz droht. In diesem Beitrag lesen Sie, was passiert, wenn sich eine Insolvenz nicht mehr abwenden lässt. |

    Oft gibt es private Gründe für die Pleite

    • Beispiel

    Bis Christian M. merkte, dass es für seine Physiotherapiepraxis ernst wurde, waren schon viele Patienten ausgeblieben. Da war es bereits knapp zwei Jahre her, dass sich seine Frau von ihm getrennt und mit so mancher Diskreditierung im sozialen Umfeld des Therapeuten für böses Blut gesorgt hatte. Schlimmer noch: Das gemeinsame Kind geriet in den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen. Der Streit vor dem Familiengericht sollte sich schließlich über elf Jahre hinziehen - eine Zeit, die Christian M. aus den letzten Reserven bestreiten musste, nicht nur körperlich und psychisch, sondern auch finanziell. Für solch eine kritische Phase hatte er keine Rücklagen. „Die Sparsamkeit schlich sich in alle Alltagsbereiche hinein, damit ich meinen finanziellen Verpflichtungen überhaupt noch nachkommen konnte“, erinnert er sich.

     

    So wie dem Physiotherapeuten aus unserem Beispiel, der früher über eine gut gehende Praxis mit einer etablierten Patientenkartei verfügte, ergeht es vielen. Der Weg in die Pleite dauert oft Jahre, Krisenzeichen werden nicht bemerkt oder ignoriert. Selbst wenn der Liquiditätsengpass schon fühlbar wird, steuern Betroffene häufig nicht gegen, sondern denken defensiv und lassen sich den Kreditrahmen erhöhen - bis es irgendwann nicht mehr geht und die Bank den Handlungsspielraum massiv einengt.

    Vor dem eigentlichen Insolvenzverfahren gibt es immer noch die Möglichkeit, die Praxis intern oder extern zu sanieren. Um zu prüfen, ob dies überhaupt ein gangbarer Weg ist, wird zunächst das gesamte Vermögen ermittelt: also das Ihrer Praxis und Ihr privates Vermögen. Dann schaut sich der externe Berater oder Anwalt die Liquiditätsentwicklung an und prüft, ob es Einsparpotenziale gibt: