02.12.2010 | Praxismarketing

Medienpräsenz als Marketingstrategie: Interviews geben und Fachartikel schreiben

von Alexandra Schramm, Medienbüro Medizin, Hamburg

Marketing bedeutet, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, um in der Öffentlichkeit bekannt zu werden und dadurch neue Patienten zu gewinnen. Dafür gibt es mehrere Wege. So können Sie beispielsweise mit Zeitungsanzeigen auf sich aufmerksam machen - doch das kostet Geld. Nutzen Sie daher andere Möglichkeiten, um in den Medien präsent zu sein, ohne Geld dafür auszugeben: als Experte in Artikeln, TV-Sendungen oder bei Vorträgen sowie als Autor eigener Fachartikel oder gar eines Buches.  

Expertenstatus bei lokalen Medien sichern

Medienpräsenz steigert Ihren Bekanntheitsgrad und auch das Ansehen Ihrer Therapiepraxis. Suchen und pflegen Sie daher den Kontakt mit der lokalen Medienszene. Mit Auftritten in überregionalen Medien können Sie sich zwar bundesweit einen Namen machen, doch Patienten reisen kaum quer durch Deutschland, um in Ihre Praxis zu kommen. Unterschätzen Sie deshalb nicht das regionale Wochenblatt oder eine Berichterstattung des örtlichen TV- oder Radio-Senders. Auch wenn hier nicht ganz so viel Prestige mitschwingt, sind das die Medien, die potenzielle neue Patienten aus Ihrer Umgebung beobachten.  

Praxishinweis

Journalisten sind immer auf der Suche nach guten Experten. Gut bedeutet, dass Sie kompetent und unproblematisch in der Zusammenarbeit sind. Geben Sie den Journalisten einen Anlass, mit Ihnen in Kontakt zu kommen, zum Beispiel einen Tag der offenen Tür. Wenn jemand von der Presse bei Ihnen vorbeischaut, bieten Sie sich als Experte für Ihr Spezialgebiet an.  

Journalisten leben in einer anderen Denk- und Sprachwelt; sie müssen komplexe Sachverhalte einem meist nicht medizinisch bewanderten Publikum vermitteln und das in einer spannenden Geschichte. Befolgen Sie daher einige Tipps:  

• Journalisten haben einen Redaktionsschluss im Nacken, zu dem Texte auf jeden Fall fertig sein müssen. Melden Sie sich bei einer Anfrage also schnellstmöglich zurück. Redakteure werden nicht lange auf Sie warten, sondern schnell einen anderen Therapeuten anrufen - somit hätten Sie Ihre Marketingchance vertan. Informieren Sie daher Ihre Mitarbeiter über Ihre Presse-Bereitschaft.

• Wenn Sie ein Interview geben - persönlich oder am Telefon -, stellen Sie sich vor, Sie erzählen den Inhalt Ihrem Nachbarn: Sprechen Sie langsam, deutlich und mit Atempausen. Versuchen Sie, komplizierte Sachverhalte kurz und mit einfachen Wörtern zu erklären.

• Bieten Sie Journalisten an, Texte auf sachliche Richtigkeit zu überprüfen. Fordern Sie dies aber nicht ein oder schreiben gar den Text um. Journalisten müssen Sachverhalte vereinfachen und aus Platzgründen verkürzen. Sie können jedoch verlangen, Ihre Zitate vor der Veröffentlichung zu autorisieren.