01.05.2005 | Arbeitsrecht / Kalkulation und Vertragsgestaltung (Teil 1)

Mitarbeitergehälter: Nutzen Sie die bestehenden Gestaltungsmöglichkeiten!

von Rechtsanwalt Manfred Weigt, Sandhausen

Die Landschaft der Heilberufler ist heute von Verunsicherung geprägt: Vielen Ärzten ist noch nicht klar, was der neue Abrechnungskatalog EBM für Folgen hat. Außerdem bestehen Verordnungsrestriktionen durch Richtgrößen. Daher stellt sich auch für Ihre Praxis die Frage, wo und wie die Kosten weiter optimiert werden können.  

Die Personalkosten bilden in der physiotherapeutischen Praxis meist den größten Kostenblock. Hier gibt es aber nicht nur das oft ausschließlich verwendete Festgehalt. Denkbar sind vor allem auch flexible Vertragsgestaltungen, die sowohl für Sie als Arbeitgeber als auch für Ihre Angestellten Vorteile bieten. Auch wenn Sie drastische Einbrüche wegen der zurückgehenden Verordnungsmenge zu verzeichnen haben, sollten Sie nicht gleich an die Entlassung eines Mitarbeiters denken. Vorrang sollte die Anpassung der Verträge haben. „Praxisführung professionell“ beginnt mit dieser Ausgabe eine Serie, in der Ihnen Grundlagen der Kalkulation von Gehältern und auch mögliche Vertragsmodelle vorgestellt werden.  

Kalkulationsgrundlage: Einnahmen Überschuss-Rechnung

Um die Kalkulation der Gehälter vornehmen zu können, müssen Sie zunächst eine Basis schaffen und die Zahlen Ihrer Praxis aufarbeiten.  

Beispiel

Einnahmen-Überschussrechnung einer Praxis mit vier Therapeuten
Praxiseinnahmen		Gesamt
Kassenpatienten	134.980 Euro
Zuzahlungen	23.820 Euro
Privatpatienten	39.700 Euro
Selbstzahler	1.500 Euro	200.000 Euro
Praxisausgaben
Therapeutengehälter	87.000 Euro
Hilfspersonal	20.000 Euro
Raumkosten	24.000 Euro
Praxisbedarf	1.500 Euro
Versicherungsbeiträge	3.500 Euro
Kfz	5.000 Euro
Werbekosten / Reise	1.000 Euro
Porto / Telefon / Bürobedarf	1.500 Euro
Sonstige Kosten	1.500 Euro
Abschreibung/GWG	8.000 Euro	153.000 Euro
Gewinn		47.000 Euro

 

Aufbereitung der Praxiseinnahmen