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  • · Fachbeitrag · Personalentwicklung

    e„Gutes Personal ist unser Kapital“: So finden Sie über Stellenanzeigen geeignete Mitarbeiter

    von Rolf Leicher, Kommunikationstraining, Heidelberg

    | Bei der Personalsuche sollten Sie dieselben Bemühungen unternehmen wie bei der Akquise anspruchsvoller Mandanten. Die besten Mitarbeiter fühlen sich nur durch professionelle Stellenanzeigen angesprochen. Das Stellenangebot muss attraktiv sein, außerdem ist es Imageträger der Kanzlei. Seien Sie im „War of Talents“ den entscheidenden Schritt voraus und erwecken Sie die Aufmerksamkeit qualifizierter Bewerber. |

    Ausschreibungstext

    Sowohl für Online-Jobbörsen als auch für Print-Anzeigen gelten spezielle Textregeln:

     

    • Durch eine attraktive Headline erregt man schnell Aufmerksamkeit: „Willkommen bei (Name der Steuerkanzlei)“, „Erfolgreiches Wachstum sucht kreative Köpfe“ oder „Wagen Sie den Wechsel“.

     

    • Verzichten Sie auf allgemeine Anforderungen wie „fleißige(r), motivierte(r) und engagierte(r) Mitarbeiter/in gesucht“. Jeder Bewerber glaubt, diese selbstverständlichen Anforderungen zu erfüllen. Fleiß, Motivation und Freundlichkeit zählen zu den „weichen Faktoren“ (Soft Skills) und sind schwer messbar. Im Gegensatz dazu gibt es messbare Anforderungen, z. B. Flexibilität bei der Arbeitszeiteinteilung, fundierte Kenntnisse in MS Office, mehrjährige Erfahrungen in der Finanz- und Lohnbuchhaltung. Den Bewerber interessiert z. B. Teilzeitbeschäftigung, Chance für Wiedereinsteiger und die Altersvorsorge.

     

    • Die bekannte Floskel „Ihre Bewerbung richten Sie bitte an …“ wird durch den Begriff „Kontaktadresse“ ersetzt. Auf allgemeine Aussagen wie „Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung“ kann verzichtet werden. Was hat der Bewerber davon, dass sich jemand freut? Besser ist: „Danke für Ihre Bewerbung“.

     

    • Vermeiden Sie ganze Sätze. Nutzen Sie Schlagwörter, die sich beim Leser besser einprägen.

     

    • Der Ton macht die Musik: Zu unterscheiden sind Formulierungen wie „Wir suchen …“ oder „Gesucht wird …“. Mit „wir“ drückt man schon den Teamgedanken aus.

     

    • Bei den Kontaktdaten wirken zeitgemäße Angaben besser: „Tel.“ wird z. B. durch „Fon“ ersetzt. Beschränken Sie sich bei der Kontaktadresse auf das Notwendige. Auf die Fax-Adresse können Sie ebenso verzichten wie auf die Formulierung „zu Händen von …“.

     

    • Die Anforderungen an Bewerber können verschieden formuliert werden, z. B. „hohes Maß an Teamorientierung“ (extrem wichtig), „idealerweise Vollzeitbeschäftigung“ (sehr wichtig), „ausgeprägte Flexibilität“ (wichtig). Durch die Abstufung erkennt der Bewerber die Bedeutung der Anforderungen. „Hohes Maß“ oder „idealerweise“ können unterschiedlich wirken.

    Vorabinformationen

    Wer sich bewerben will, telefoniert erst einmal, bevor er sich die Mühe macht, ausführliche Bewerbungsunterlagen zu senden. In einem Telefonat vorab kann die Kanzlei prüfen, ob sich ein persönliches Vorstellungsgespräch überhaupt lohnt. Die Fragen müssen gut vorbereitet sein, damit man am Telefon nichts vergisst. Wenn man die Anforderungen der offenen Stelle kurz erwähnt, kann man an der Reaktion des Bewerbers erkennen, ob er ins Team passt und die Rahmenbedingungen stimmen. Das Telefonat ersetzt aber nicht das spätere persönliche Gespräch.

     

    PRAXISHINWEIS | Bieten Sie eine Bewerber-Hotline an. Geben Sie Bewerbern die Möglichkeit, sich zu informieren, bevor sie sich offiziell schriftlich bewerben. Um unseriöse Anrufe auszuschließen, lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonverbindung geben und rufen Sie selbst zurück.

     

    Zum Stellenangebot gehört auch die Angabe der Homepage, damit sich der Bewerber vorab informieren kann.

    E-Recruiting

    Stellenanzeigen in den verschiedenen Jobbörsen sind eine verbreitete Form des E-Recruiting und bieten eine kostengünstige Alternative zu Print-Anzeigen. Auch die Kommunikation mit den Bewerbern läuft online kostengünstiger ab. Stellenanzeigen in Online-Medien sind tagesaktuell und lange sichtbar. Über Links zu anderen Seiten können weitere Informationen in der Stellenanzeige hinterlegt werden. Automatische Suchagenten informieren interessierte Suchende per Mail über aktuelle Angebote. Mit gezielten Anfragen von Suchkriterien, die von den Unternehmen vorher hinterlegt worden sind, können die Suchenden die Angebote auf den Webseiten passgenau filtern.

     

    Soziale Netzwerke

    Neben den klassischen Anzeigen in der Jobbörse bieten soziale Netzwerke die Möglichkeit, den passenden Mitarbeiter für einen freien Arbeitsplatz zu finden. XING ist z. B. ein Netzwerk, das Mitglieder vorrangig nutzen, um ihre bestehenden beruflichen Kontakte zu verwalten und neue zu knüpfen. Das bietet dem Stellenanbieter auch die Chance, interessante Arbeitnehmer zu finden.

     

    Bewerbungsportale

    Inzwischen entscheiden sich Steuerkanzleien auch für eine Online-Bewerbung, d. h. ein Bewerbungsportal, auf dem der Bewerber seine Angaben wie in ein Formular einträgt. Auf die übliche Zusendung der Bewerbungsunterlagen wird dann verzichtet.

    Quelle: Ausgabe 05 / 2018 | Seite 82 | ID 45101292

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