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  • 01.11.2007 | Mandanteninformationen

    Aktive Kommunikation durch den Steuerberater –Von der Nachfrage- zur Informationskanzlei

    von Dipl.-Kauffr., StB und Kanzleiberaterin Cordula Schneider, Dortmund, (Titel entlehnt bei Gerd J. Merz, Kanzleiberater, Stein-Bockenheim)

    Die verschiedenen Umfragen zur Mandantenzufriedenheit der letzten Jahre zeigen immer wieder: Eine überwältigende Mehrheit der Mandanten (bis zu 94 v.H.) wünscht sich eine „aktive Informationspolitik“ ihres Steuerberaters. Dabei lehnen 53 v.H. der befragten kleinen und mittleren Unternehmen Mandanteninformationen ab, die ausschließlich rechtliche Neuheiten vorstellen. Sie wünschen sich vielmehr individuelle, problemlösungsorientierte Angebote. Es lohnt sich also im Hinblick auf die Mandantenzufriedenheit, dieses Thema näher zu betrachten. Dieser Beitrag widmet sich den verschiedenen Kommunikationswegen sowie der Frage, welche Informationen den Mandanten wirklich interessieren.  

    1. Der Mandantentraum

    Stellen Sie sich einmal vor: Am Freitag Morgen hat Ihr Mandant, Herr Unentschlossen, in seinem Büro gerade die Post geöffnet. Die XY-Automobil-Leasing GmbH teilt ihm mit, dass in zwei Monaten die Schlussrate für seinen Wagen der oberen Mittelklasse fällig wird. Genau in diesem Moment klingelt das Telefon, und Sie werden durchgestellt: „Guten Morgen Herr Unentschlossen. Ich sehe gerade, Ihr Leasingvertrag läuft aus. Daher wollte ich mich mit Ihnen über die weitere Vorgehensweise unterhalten.“ So oder so ähnlich sieht der Wunschtraum Ihres Mandanten aus. Aber warum eigentlich Wunschtraum? Wir wagen sogar zu behaupten: Sie können den Traum Ihres Mandanten noch toppen. Sie haben doch die Informationen, wann ein Vertrag, z.B. ein Miet-, Leasings- oder Darlehensvertrag, ausläuft. Rufen Sie – oder noch besser Ihr zuständiger Mitarbeiter – an, bevor Ihr Mandant die Information von anderen bekommt. So erschließen Sie sich auch Beratungspotenzial. 

    2. Jedem das Seine – die verschiedenen Kommunikationswege

    Möglichkeiten der Mandanteninformation gibt es viele. Das Versenden von aktuellen Informationen erinnert den Mandanten regelmäßig daran, dass die Kanzlei für ihn arbeitet. Einen positiven Marketingeffekt haben sie jedoch nur, wenn sie auch mandantengerecht sind.  

     

    Überblick: Mandanteninformationen

    Informationsweg 

    Form 

    Problemlösungsfaktor 

    Zeitaufwand 

     

    Schriftliche Infos 

      

      

      

    • Rundschreiben, Fertiglösungen

    sehr begrenzt 

    sehr gering 

    • Rundschreiben, Eigenlösungen

    begrenzt 

    hoch 

    • Rundschreiben mit Datenbankabfragen

    begrenzt 

    hoch 

    • Fax zu bestimmten Problemen

    hoch 

    niedrig 

    Mailgestützte Infos 

      

      

      

    • Newsletter, Fertiglösungen

    begrenzt 

    sehr gering 

    • Newsletter, Eigenlösungen

    begrenzt 

    hoch 

    • Newsletter mit Datenbankhintergrund

    begrenzt 

    hoch 

    • Einzelmails zu bestimmten Problemen

    hoch 

    niedrig 

    Website-Infos 

      

    • Steuerinfos/Steuerlexika

    gering 

    niedrig 

    • Downloads, Links

    begrenzt 

    gering 

    persönliche Infos 

      

    • per Telefon

    sehr hoch 

    sehr hoch 

    • im Rahmen eines Gesprächs

    sehr hoch 

    sehr hoch 

     

    Jeder von Ihnen nutzt wahrscheinlich fast alle diese Wege, um seinen Mandanten Informationen zukommen zu lassen. Die von den Verlagen und Softwareanbietern vertriebenen Mandantenrundschreiben erfreuen sich dabei großer Beliebtheit – zumindest bei Steuerberatern. Da spielt natürlich Ihre Haftung eine Rolle. Geben Sie sich aber nicht der trügerischen Hoffnung hin, mit dem Versand vorgefertigter Rundschreiben seien Sie komplett aus der Haftung. Die Rechtsprechung verlangt die umfassende Beratung auch von sachverständigen Mandanten (BGH 22.9.05, IX ZR 205/01). 

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